Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

  
272 Vierzehntes Kapitel. 
einen einzigen Leiter kommt also keine grosse Kraft; bedenkt 
man aber, dass die Zahl der Leiter bis auf mehrere Hundert 
steigen kann, so ist die Summe aller dieser Kräfte ziemlich be- 
trächtlich. 
Ferner muss man berücksichtigen, dass eine Dynamomaschine 
oft einem Kurzschluss oder einer sonstigen Misshandlung ausgesetzt 
ist, wodurch die Stromstärke und damit auch die mechanische Bean- 
spruchung der Leiter viel grösser wird, als während des gewöhn- 
lichen Betriebs; aus diesem Grunde ist es sehr wichtig, den Anker 
stark und widerstandsfähig zu bauen. 
Die abgebildete Maschine besitzt zwei Paare stärkerer Bleche, 
von denen jedes Paar vier als Treibstifte dienende Ansätze hat. Die 
gesammte Kraft, die erforderlich ist, um die Leiter durch das Feld 
zu treiben, vertheilt sich deshalb auf acht Treibstifte. Welche Kraft 
muss während des regelmässigen Betriebs jeder davon aushalten? 
Nehmen wir für die Rechnung, die wir natürlich nur angenähert 
ausführen können, an, dass die Maschine einen Wirkungsgrad von 
85°, hat, so werden von der Achse bei 870 Umdrehungen in der 
Minute 15:0,85=17,6 Kilowatt oder ziemlich 23,6 P.S. über- 
tragen. Ein kleiner Theil dieser Kraft geht in den Lagern und im 
Ankerkern verloren, gelangt also nicht zu den Leitern. Doch können 
wir diesen Verlust unberücksichtigt lassen, ‘da wegen festen Ein- 
passens der Drähte schon von Anfang an Druckkräfte auf die Treib- 
stifte wirken, die sich nicht in Rechnung setzen lassen. Es kommen 
also im Durchschnitt 3 P.S. auf jeden Treibstif. Nun hat der 
Anker einen Durchmesser von 25,4 cm und eine Länge von 30,4 cm, 
während die Scheiben 5cm breit sind. Die Geschwindigkeit, bei 
der die Triebkraft übertragen wird, beträgt deshalb 
  
D,An Ar s : 
ae >< 870 = 694 m in der Minute 
und die gesuchte Kraft ist daher 
175x360 * 
on 49 kg“. 
Das Eisen des Ankerkerns hat einen Querschnitt 
Q,= 255 gem, 
und es befinden sich 218 Drähte auf dem Anker; die Querverbin- 
dungen bestehen aus halbkreisförmigen Kupferblechen mit an den 
Enden aufgebogenen Lappen. Die Bleche sind alle isolirt und spiral-
	        
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