91. Elektromotorische Kraft der Wechselstrommaschinen. 315
schliesst. Dadurch wird die effektive E.M.K. verringert, was in der
Formel für e dadurch zum Ausdruck kommt, dass der Koefficient
nicht mehr wie in (54) 2 ist, sondern einen kleineren Werth hat.
Um die effektive E.M.K. einer solchen Maschine zu berechnen,
müssen wir eine bestimmte Beziehung zwischen der Breite der Pole
und jener der Spulenseiten annehmen. Die äussere Breite der
ganzen Spule wird man natürlich stets gleich der Polbreite machen,
um den Windungsraum möglichst vollständig auszunutzen. Die
Breite der Drahtwicklung möge im vorliegenden Falle auf jeder
Seite den vierten Theil der Polbreite einnehmen, sodass für den
innern leeren Theil der Spule die halbe Polbreite übrig bleibt und
die Spulenbreite auch gleich der halben Polbreite, also gleich der
halben Theilung wird. Unter dieser Annahme behält die elektro-
motorische Kraft während der halben Dauer jeder halben Periode
ihren maximalen Werth bei, den die Theile CD und FG der
Horizontalen V in Fig. 115 darstellen. Die Aenderungen der elektro-
motorischen Kraft, die den geneigten Theilen B entsprechen, voll-
ziehen sich in der andern Hälfte der halben Periode.
Die effektive elektromotorische Kraft ist nun die Quadratwurzel
aus dem Mittel der Quadrate der einzelnen Werthe der elektro-
motorischen Kraft und kann durch Integration leicht gefunden wer-
den. Unter den oben gemachten Annahmen ergiebt sich dafür
ONI
eh N... 0 22...60
Die effektive elektromotorische Kraft einer solchen Wechselstrom-
maschine ist demnach nur 82°/, der elektromotorischen Kraft, die
wir bei Verwendung eines Ankers mit eisernem Kern und Einloch-
wickelung erhalten würden.
Wir gehen jetzt zu dem Falle über, dass Nord- und Südpole
einander abwechselnd auf derselben Seite des Ankers folgen, eine
Anordnung, die z.B. die Ferranti’schen Wechselstrommaschinen
aufweisen, die ebenfalls eisenlose Anker haben. Die Polbreite d soll
auch hier gleich dem Abstande zwischen zwei benachbarten Polen
sein. Um in den Ankerspulen bei ihrer Bewegung elektromotorische
Kräfte wechselnder Richtung zu erhalten, sind dieselben so auf dem
Anker zu vertheilen, dass auf jedes Feld und die därauf folgende
neutrale Zone eine Spule kommt. Man macht daher, um den ver-
fügbaren Raum auf dem Anker voll auszunutzen, die Breite der