324 Fünfzehntes Kapitel.
Wenn wir eine sehr grosse Anzahl Löcher annehmen, so nähert
sich die Anordnung dem glatten Anker mit Breite der Spulenseite
gleich ein Drittel der Theilung. Der Koefficient ist dann k= 2,23.
Anf ähnliche Art lässt sich die effektive E.M.K. für jede be-
liebige Polbreite und Gruppirung der Spulen berechnen. Bei Drei-
phasenankern muss natürlich jeder Phase ein Drittel des gesammten
verfügbaren Wicklungsraumes und bei Zweiphasenankern die Hälfte
zugewiesen werden. Es müssen nämlich innerhalb der Länge 7 je
eine Seite der Spulen aller Phasen, im Ganzen also drei bezw. zwei
Spulenseiten liegen. Dabei kann natürlich jede Spulenseite in ein
Loch oder in mehrere Löcher gelegt werden. Machen wir die Ent-
fernung zwischen den zwei Seiten einer Spule gleich der Theilung r,
so erhalten wir übergreifende Spulen, wie das Fig. 138 andeutet.
In dieser Figur sind die Drähte einer Phase voll und die der beiden
andern Phasen punktirt gezeichnet. Um nun das Kreuzen der
Drähte möglichst zu beschränken und eine vollkommen symmetrische
Anordnung zu erhalten, empfiehlt es sich, die Wicklung derart aus-
zuführen, dass die Löcher jeder Phase eine zusammenhängende
Gruppe bilden. Man wird also bei fortlaufender Nummerirung der
Löcher Phase a in die Löcher 1, 2, 3, Phase 5 in die Löcher 4,
5, 6 und Phase c in die Löcher 7, 8, 9 wickeln; nicht aber Phase a
in 1, 3, 4, Phase 5 in 2, 5, 7 und Phase ce in 6, 8, 9. Durch diese
Bedingung ergiebt sich aber die Wicklungsbreite, d. h. der Abstand
zwischen dem ersten und letzten Loch jeder Spulenseite zu nahezu
1/, « bei sehr vielen Löchern für die Spulenseite. Bei 3 Löchern für
die Spulenseite ist die Wicklungsbreite ?/, 7, bei 2 Löchern !/, und
bei einem Loch Null.
Der dritte oben angeführte Fall der schleichenden Wickelungen
(vergleiche Fig. 123 und. Fig. 133) lässt sich nach dem früher Ge-
sagten auf den Fall einer glatten Ankerwickelung zurückführen. Es
liegen zwar bei der schleichenden Wickelung die Stäbe in Löchern,
die Lage der Löcher gegenüber den Polen ist aber derart, dass die
induktive Wirkung jener bei einem glatten Anker gleichwerthig ist,
Es gilt also für die schleichende Wickelung der Koefficient der ent-
sprechenden glatten Wickelung. Die E.M.K. einer schleichenden
Spulenwickelung ist also dieselbe wie bei einer glatten Wicke-
lung mit