Sechzehntes Kapitel.
92. Leistung eines Wechselstroms. — 93. Selbstinduktion. — 94. Selbst-
induktion des Ankers. — 95. Bedingung für das Maximum der
Leistung. — %. Anwendung auf Motoren. — 97. Kapacität. —
98. Einfluss von Selbstinduktion und Kapaeität. — 99. Mehrphasen-
systeme. — 100. Das monocyklische System.
92. Leistung eines Wechselstromes.
Im letzten Abschnitt ist gezeigt worden, wie man aus dem geo-
metrischen und Wicklungsdaten einer Maschine die bei Leerlauf im
Anker inducirte E.M.K. berechnen kann. Die Feldstärke ist dabei
als bekannt vorausgesetzt, da sie, ebenso wie die zugehörige Er-
regung, nach den im zehnten Kapitel erläuterten Grundsätzen be-
stimmt werden kann. Mit der Kenntnis der E.M.K. bei Leerlauf
ist uns jedoch noch nicht gedient. Was wir wissen wollen, ist die
Klemmenspannung bei Belastung und die Leistung der Maschine,
d.h. die an den äusseren Stromkreis in der Zeiteinheit abgegebene
Arbeit. Diese Arbeit ist offenbar
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feia,
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wobei die Grenzen des Integrals so zu wählen sind, dass
4 — it —=1 Sekunde.
Es ist jedoch nicht nöthig und wäre auch unbequem, die Integration
zwischen so weiten Grenzen vorzunehmen, weil wir dabei die
während einer grossen Anzahl von Perioden geleistete Arbeit be-
stimmen müssten. Einfacher ist es, wenn wir die Integration auf
nur eine Periode, oder noch besser auf nur einen Theil einer Periode
ausdehnen. Das ist zulässig, wenn dieser Theil so gewählt wird,
dass ein ganzes Vielfaches von ihm eine volle Periode darstellt. Bei
symmetrischer Strom- und Spannungskurve genügt es deshalb, über