Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

   
96. Anwendung auf Motoren, 341 
Produkt der in W verbrauchten elektromotorischen Kraft und der 
zur Ueberwindung von L erforderlichen ein Maximum wird. Das 
Produkt e,e, wird nun durch die Fläche des schraffirten Rechtecks 
dargestellt, und es leuchtet sofort ein, dass diese ein Maximum wird, 
wenn das Rechteck ein Quadrat ist, d. h. wenn e,—=e, oder die 
Phasenverschiebung =45° ist. Der entsprechende Werth von W 
ergiebt sich durch Anwendung von Formel (64) zu 
W=oL. 
Das Verhältnis der wirklich verfügbaren Leistung zur schein- 
baren wird in diesem Falle Y/, = 0,71. 
96. Anwendung auf Motoren. 
An Stelle des Widerstandes W möge in den Stromkreis eine 
Dynamomaschine mit Hauptstromwicklung und mit Feldmagneten 
eingefügt sein, welche zur Vermeidung von Wirbelströmen aus Eisen- 
blechen gebildet sind. Die Umdrehungsrichtung einer solchen Ma- 
schine ist unabhängig von der Richtung des Stromes, der sie durch- 
fliesst; sie geräth daher, auch wenn sie mit Wechselstrom gespeist 
wird, von selbst in Gang. Eine derartige Maschine wird aus drei 
Ursachen dem Durchgange des Stromes Widerstand leisten, einmal 
wegen des Leitungswiderstandes, zweitens wegen der Selbstinduktion 
und drittens, weil sie beim Umlaufen in genau derselben Weise wie 
beim Betrieb mit Gleichstrom eine elektromotorische Gegenkraft 
liefern würde. Die Feldmagnete mögen nur wenige Windungen tragen 
und deshalb nur schwach erregt sein; dann ist die elektromotorische 
Gegenkraft der Stromstärke annähernd proportional und verhält sich 
wie die elektromotorische Kraft, die zur Ueberwindung eines induk- 
tionsfreien Widerstandes nöthig ist. Unter diesen Umständen lässt 
sich daher die oben durchgeführte Untersuchung auch auf diesen 
Fall anwenden. Vernachlässigen wir den Leitungswiderstand des 
Motors, so wird die Arbeit, die er leisten kann, den höchsten Be- 
trag annehmen, wenn die elektromotorische Kraft, welche zur Ueber- 
windung der Selbstinduktion erforderlich ist, der elektromotorischen 
Gegenkraft gleich ist. Da bei hoher Periodenzahl die Selbstinduktion 
eines solchen Motors viel höher als die elektromotorische Gegenkraft 
ist, die bei einer üblichen Geschwindigkeit auftreten kann, so ist 
eine niedrige Periodenzahl wesentlich, wenn die Bedingung für das 
Maximum der Leistung erfüllt oder annähernd erreicht werden soll. 
     
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
    
     
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
   
  
   
	        
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