Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

      
   
     
     
  
    
   
  
   
   
   
  
   
    
   
  
  
  
    
   
  
   
26 
  
Zweites Kapitel. 
Als zweites Beispiel möge die Berechnung der Arbeit dienen, 
die beim Bremsen eines Wagens verloren geht. Nach Fischinger!) 
wiegen die Akkumulatorwagen der Charlottenburger Strassenbahn 
unbesetzt etwas über 17 Tonnen. Rechnen wir für die 42 Fahr- 
gäste und zwei Mann Personal 31/, bis 4 Tonnen, so erhalten wir 
ein gesammtes rollendes Gewicht von rund 21 Tonnen. Es fragt 
sich, wie viel Watt-Stunden gehen jedesmal beim Anhalten des 
Wagens verloren. Ist v die Geschwindigkeit in m pro Sekunde 
und G das Gewicht in kg, so ist die kinetische Energie in Meter- 
Kilogramm 
G242 
wobei 9=9,81 m zu setzen ist. 
Um die Arbeit in Watt-Sekunden zu erhalten, müssen wir die 
Anzahl Meter-Kilogramm mit 9,81 multipliciren. Wir erhalten 
‚2 
somit Watt-Sekunden =@ _ 
Aus dieser Gleichung folgt, dass die Watt-Sekunde oder das 
Joule mechanisch dargestellt werden kann durch die Arbeit, welche 
nöthig ist, einer Masse von 2 kg die Geschwindigkeit von 1m pro 
Sekunde zu ertheilen. Eine Watt-Sekunde = 0,102 Meter-Kilo- 
gramm. 
Für den Strassenbahnwagen haben wir 
G = 21000. 
Um ihn auf eine Geschwindigkeit von 18 km pro Stunde 
(5 m pro Sekunde) zu beschleunigen, gebrauchen wir ausser der 
Arbeit zur Ueberwindung des Zugwiderstandes 
21000 
ee 5°— 265000 Watt-Sekunden. 
Die gleiche Arbeit geht natürlich beim Anhalten jedesmal ver- 
loren. Da man beim Anfahren Widerstand in den Stromkreis des 
Motors schalten muss und da auch im Antriebsmechanismus Arbeit 
verloren geht, so kostet jedes Anfahren natürlich mehr elektrische 
Stromarbeit, als hier berechnet wurde. Wir können einen Wirkungs- 
grad von 40%, für die Anfahrperiode annehmen, und finden dann, 
dass jedes Anfahren die Ausgabe von 
1 265 000 
0; ER age 184 Watt-Stunden 
') E.T.Z. 1898, Heft 12, S. 187. 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.