Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

394 Siebenzehntes Kapitel. 
sie läuft parallel mit B, und es wird keine Arbeit im Lampenkreise 
geleistet. Aus dem Gesagten geht hervor, dass freilaufende Wechsel- 
strommaschinen nicht hintereinander geschaltet werden können, wohl 
aber parallel, wenn die Triebkräfte während des ganzen Cyklus 
gleichmässig wirken. Ob Wechselstrommaschinen parallel geschaltet 
werden können, hängt also in erster Linie von den Dampfmaschinen 
und der Art ihrer Regulirung ab. 
Arbeitet eine Wechselstrommaschine auf die Sammelschienen 
eines Leitungsnetzes, so sollte nach unserer bisherigen Annahme die 
Spannung des Netzes durch eine grosse Maschine oder eine Anzahl 
kleinerer konstant gehalten werden, so dass die Klemmenspannung 
der zu betrachtenden Maschine von vornherein bestimmt ist. Es 
bleibt nun noch übrig, den Fall zu untersuchen, wo zwei Maschinen 
parallel geschaltet sind, die sich jedoch nicht so von einander unter- 
scheiden, dass eine allein bestimmend für die Klemmenspannung 
ist. Es mögen zwei Maschinen A und B verschiedene Ankerspan- 
nung haben und von gleich starken Dampfmaschinen angetrieben 
werden. Zuerst leuchtet es ein, dass die Klemmenspannung bei 
beiden Maschinen gleich gross sein und dieselbe Phase wie der resul- 
tirende Strom haben muss, wenn dieser in einem induktionsfreien 
Widerstande Arbeit leistet. Ferner sieht man, dass die Stromstärke 
in jeder Maschine grösser, aber nicht kleiner sein kann als die Hälfte 
der resultirenden Stromstärke. Da die Triebkraft bei beiden Ma- 
schinen dieselbe ist, so muss auch die Leistung und folglich auch 
die Stromstärke die nämliche sein. 
Die beiden Maschinen mögen zuerst gleich stark erregt werden, 
so dass ihre Ankerspannungen beide gleich OE sind, denen die 
Klemmenspannung OE, entspricht (Fig. 171). Jede Maschine liefert 
alsdann das Minimum der Stromstärke i,, beide zusammen also 2i,; 
der Wirkungsgrad ist ein Maximum. Die Strecke EE, stellt die 
elektromotorische Kraft dar, die zur Ueberwindung der Selbst- 
induktion und des Ankerwiderstandes erforderlich ist; sie entspricht 
der Linie DK in Fig. 161. Wir wollen nun untersuchen, wie die 
Ankerspannung abgeändert werden muss, damit die Maschine A die 
Stromstärke Oi, und die Maschine B die Stromstärke Oi, liefert. 
Um den Strom Oi, im Anker zu erhalten, müssen wir zu der 
Klemmenspannung OE, noch die Spannung E,E, addiren, die den 
Ankerwiderstand und die Selbstinduktion überwindet. Wir müssen 
also die Maschine so stark erregen, dass sie bei offenem Stromkreis 
 
	        
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