Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

   
110. Das Pendeln parallel geschalteter Maschinen. 403 
In Folge dieser Beschleunigung wird der Anker und mithin 
sein Vektor der indueirten E.M.K. langsam verrücken,’d. h. op wird 
grösser werden. Hat » den normalen Werth %, erreicht, so kann 
der Vektor nicht stehen bleiben, denn der Anker hat jetzt die 
grössere Geschwindigkeit v, angenommen und muss deshalb weiter 
voreilen. Jetzt wird aber, weil 2>g,, der Widerstand grösser als 
die treibende Kraft, die Beschleunigung also negativ, und die Ge- 
schwindigkeit nimmt wieder ab. Im Augenblick, wo sie den Werth 
v erreicht, haben Anker- und Schienen-Vektor wieder dieselbe Ge- 
schwindigkeit; der Ankervektor eilt aber um den Winkel 9—% 
voraus. Während des Vorrückens aus der Stellung o=g, in die 
Stellung 2>g, hat der Anker mehr Arbeit geleistet, als ihm von 
der Dampfmaschine zugeführt wurde, und dieses Mehr an Arbeit ist 
eben durch einen Theil der in der Schwungmasse ın aufgespeicherten 
Arbeit geliefert worden. Solange 2>%,, wird den Schwungmassen 
Arbeit entnommen und die Geschwindigkeit muss abnehmen, so 
dass der Ankervektor sich wieder der normalen Lage &, nähert. Im 
Augenblick, wo er sie erreicht, hat die Geschwindigkeit den kleinsten 
Werth »,, denn sowie diese Stellung passirt ist, wird p<ge, und 
die Beschleunigung wieder positiv. Der Vorgang lässt sich also 
durch ein Pendeln des Ankervektors um die Mittelage &, darstellen, 
und zwar derart, dass die Durchgangsgeschwindigkeit des Anker- 
vektors durch seine Mittellage in der einen Richtung »,—v und in 
der entgegengesetzten Richtung v—v, ist, dabei ist v, der Maximal- 
werth und ©, der Minimalwerth der Ankergeschwindigkeit bezogen 
auf einen festen Punkt des Raumes. An den Umkehrungspunkten 
der Schwingung ist die Geschwindigkeit bezogen auf den Normal- 
vektor £, gleich Null und bezogen auf den festen Punkt im Raum 
ist sie v. Da die der Geschwindigkeit » entsprechende Arbeit direkt 
von der Dampfmaschine geliefert wird, brauchen wir bei der Be- 
trachtung des Pendelns nur jene Arbeiten zu berücksichtigen, die 
der schwingenden Masse m zugeführt oder ihr entnommen werden. 
Wir wollen vorläufig von jeder Unregelmässigkeit im Drehmoment 
der Dampfmaschine absehen und annehmen, dass sie am Anker- 
umfang die konstante Triebkraft T=ksiny, ausübt. Der Anker 
widersteht mit der Kraft ksing. Es wirkt also auf die Masse m 
des Ankers die Kraft 
k (sin gg — sin p). 
Nun wollen wir zur Vereinfachung der Rechnung den Winkel 
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