Neunzehntes Kapitel.
117. Maschinen zur Umwandlung der Stromart!). — 118. Verhältnis
der Gleich- zur Wechselspannung. — 119. Materialaufwand. —
120. Einphasenumformer bei Phasengleichheit. — 121. Einphasen-
umformer bei Phasenverschiebung. — 122. Vierphasenumformer. —
123. Dreiphasenumformer. — 124. Sechsphasenumformer. — 125. Zu-
sammenstellung der Ergebnisse.
117. Maschinen zur Umwandlung der Stromart.
Zur Uebertragung von Arbeit auf grosse Entfernungen ist Ein-
oder Mehrphasenstrom deshalb dem Gleichstrom vorzuziehen, weil
man wegen der Möglichkeit, den ganzen Stromkreis ununterbrochen
zu isoliren, sehr viel höhere Spannungen anwenden kann. Weiter
kommt, wie im 16. Kapitel gezeigt wurde, bei Dreiphasenstrom noch
der Vortheil des geringeren Aufwandes an Leitungskupfer hinzu.
Nun ist aber für gewisse Zwecke der Gleichstrom entweder die
einzig brauchbare Stromart, oder wenigstens vortheilhafter als Wech-
selstrom oder Drehstrom, und es ist deshalb nothwendig, Maschinen
und Apparate zu haben, welche die Umwandlung einer Stromart in
die andere bewerkstelligen. Wir können dann sowohl die Vor-
theile des Wechselstroms, soweit sie die Uebertragung betreffen, als
auch die Vortheile des Gleichstroms, so weit sie eine besondere
Anwendung betreffen, voll ausnützen. Die Umwandlung der einen
Stromart in die andere kann nun auf zweierlei Art geschehen.
Entweder man verwendet einen Wechselstrommotor zum Antrieb
eines Gleichstromgenerators, oder man verwendet, wie schon auf
Seite 295 angedeutet wurde, nur eine Dynamomaschine, deren Anker-
wickelung für den Wechselstrom und Gleichstrom gemeinschaftlich
1) Die hier entwickelte Theorie der Umformer ist einem Aufsatze des
Verfassers in der Elektrotechnischen Zeitschrift 1898, Heft 37 bis 39 ent-
nommen.