450 Neunzehntes Kapitel.
Bahnen oder in Beleuchtungsanlagen) mehrere Hundert Volt nicht
übersteigt, so ist die dem Umformer zugeführte Wechselstrom-
spannung für eine Fernleitung zu gering, und wir müssen deshalb
einen Transformator vorschalten, der die hohe Spannung des durch
die Fernleitung zugeführten Stromes zunächst auf die für den Um-
Fig. 183,
former geeignete Spannung herabsetzt. Fig. 183 zeigt schematisch
diese Anordnung für die Verwandlung von Dreiphasenstrom hoher
Spannung in Gleichstrom mässiger Spannung. Ein Dreiphasentrans-
formator erhält aus der Ferrnleitung abc Strom hoher Spannung.
A ist der Anker des Umformers, C sein Kommutator und S sind
seine Schleifringe. Das Feldsystem ist auch in dieser Skizze weg-
gelassen.
119. Materialaufwand.
Um beurtheilen zu können, ob es vortheilhafter ist, einen Motor-
generator oder einen Umformer zu verwenden, müssen wir diese
beiden Apparate in Bezug auf Materialaufwand und Wirkungsgrad
untersuchen. Der Motorgenerator enthält zwei Feldsysteme und zwei
Anker, jeden für die volle Leistuug. Da die beiden Anker auf der-
selben Welle sitzen, kann man gegenüber zwei vollständig getrennten
Dynamos ein oder zwei Lager und etwas an der Grundplatte sparen;
im übrigen ist jedoch der Mäterialaufwand gleich jenem von zwei
Maschinen. Da mechanische Arbeit von aussen nicht zugeführt wird,
kann die Umdrehungsgeschwindigkeit ziemlich hoch sein, was in
Bezug auf den Wirkungsgrad günstig ist. Derselbe beträgt, je nach
der Grösse der Dynamos, für jede Maschine allein 90 bis 95%,, für
die Kombination beider also im Mittel 85%.
Der Umformer besteht aus nur einer Maschine, hat also je nach
der Grösse derselben 90 bis 95%, Wirkungsgrad; rechnet man im
Mittel 92,5%, und für den feststehenden Transformator 97,5%), so
ergiebt sich ein Gesammtwirkungsgrad von 90°),; dieser ist also
günstiger als beim Motorgenerator.