Full text: Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselstrom

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29. Theorie des Elektromagnetes. 67 
Legen wir also einen geraden Draht zwischen die Schenkel der 
Feldmagnete und senden einen Strom von 11 400 Ampere hindurch, 
so erhalten wir im Anker die gewünschte Anzahl Kraftlinien. Es 
wird natürlich völlig unthunlich sein, einen so gewaltigen Strom zur 
Erregung der Feldmagnete zu verwenden. Um diese Schwierigkeit 
zu umgehen, wird man nicht einen einzelnen Draht benutzen, den 
der gesammte Strom durchfliesst, sondern eine Anzahl Drähte, die 
neben einander liegen und von denen jeder einen Theil des Stromes 
leitet. Ferner wird man die Enden der einzelnen Drähte, so mit 
einander verbinden, dass derselbe Strom sie nacheinander durch- 
fliesst. Wählt man diese Verbindungsstücke so kurz wie möglich, 
um an Draht zu sparen und um einen möglichst geringen elek- 
trischen Widerstand zu erhalten, so gelangen wir zu der gewöhn- 
lichen Form der Spulen für die Feldmagnete. An Stelle eines gerad- 
linigen Leiters, den ein Strom von 11 400 Ampere durchfliesst, treten 
alsdann Spulen von zusammen 11 400 Ampere-Windungen. Es drängt 
sich indessen sofort die Frage auf, ob solche Spulen, die die Magnete 
eng umschliessen, wirklich die gleiche Wirkung wie ein Draht haben, 
der zwischen den Magnetschenkeln hindurchgeführt ist. Auf den 
ersten Blick scheint dies nicht der Fall zu sein. Denn die Glei- 
chung (5), auf die wir unsere Berechnungen begründet haben, ist 
streng genommen nur für einen Draht von unendlicher Länge gültig, 
und diese Bedingung ist nicht einmal annähernd durch eine Spule 
von begrenzten Abmessungen erfüllt. Bevor wir also Gleichung (16) 
für die Berechnung von Dynamomaschinen anwenden können, müssen 
wir sie für die übliche Spulenform der Feldmagnete auf ihre An- 
wendbarkeit untersuchen. 
29. Erweiterung der Theorie von den Elektromagneten. 
Wir sahen, dass ein Solenoid, welches einen Eisenkern enthält, 
ein Elektromagnet wird, sobald wir einen Strom durch die Draht- 
spule senden, die das Solenoid bilde. Wir nahmen hierbei an, 
dass der Eisenkern gestreckte Form und ungefähr dieselbe Länge, 
wie das Solenoid, habe. Da wir es jedoch bei den Dynamomaschinen 
mit geschlossenen magnetischen Kreisen zu thun haben, so setzen 
wir jetzt voraus, der Eisenkern sei zu einem Ringe gebogen, der in 
den das Solenoid bildenden Drahtring hineingehängt ist. Diese An- 
ordnung ist durch Fig. 23 veranschaulicht. Hier stellt W die Spule 
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