Sechstes Kapitel.
3l. Magnetische Eigenschaften des Eisens. — 32, Experimentelle
Bestimmung der Permeabilität. — 38. Magnetisirungskurven. —
34. Energie der Magnetisirung. — 35. Hysteresis.
31.. Magnetische Eigenschaften des Eisens.
Nach der auf Seite 60 gegebenen Definition ist die magnetische
Permeabilität gleich dem numerischen Werthe des Verhältnisses, in
dem die ursprüngliche Zahl der Kraftlinien eines magnetischen
Feldes durch die Gegenwart von Eisen vergrössert wird. Dieses
Verhältnis ist bei verschiedenen Eisensorten verschieden und ändert
sich selbst bei demselben Eisen mit der Stärke des ursprünglichen
Feldes oder, was dasselbe sagt, mit der magnetisirenden Kraft, also
auch mit der Induktion. Man pflegt die Permeabilität als eine
Funktion der Induktion oder der magnetisirenden Kraft aufzufassen;
die magnetische Beschaffenheit eines Eisenstückes lässt sich dem-
nach durch eine Tabelle oder Kurve darstellen. Solche Kurven
können die Beziehung zwischen folgenden Grössenpaaren angeben:
entweder zwischen magnetisirender Kraft und Permeabilität oder
zwischen Induktion und Permeabilität oder zwischen magnetisirender
Kraft und Induktion. Die letzte Beziehung ergiebt sich unmittelbar
aus den Beobachtungen und gewährt den grössten Nutzen.
Verschwindet die magnetisirende Kraft, so kehrt das Eisen
nicht in seinen ursprünglichen Zustand zurück, in dem es sich vor
der Magnetisirung befand; es behält vielmehr eine gewisse Magneti-
sirung bei, die man als remanente bezeichnet und die man numerisch
durch die entsprechende Induktion ausdrücken kann. Zu jeder mag-
netisirenden Kraft und der entsprechenden Induktion gehört eine
bestimmte remanente Induktion, die ebenfalls in einer Kurve dar-
gestellt werden kann. Trägt man die magnetisirenden Kräfte als