158 Selbstregulirung auf konstante Geschwindigkeit.
die bei den verschiedenen Stromstärken im Anker des Motors er-
zeugt werden müssen. Ist die Stromstärke OC, so ist die elektro-
motorische Gegenkraft AD; ist erstere OC, so ist letztere A,D,
u.s. w. Nun ist die elektromotorische Gegenkraft des Motors, wenn
er mit der konstanten Geschwindigkeit von 1000 Umdrehungen in
der Minute läuft, durch die Kurve Oe gegeben, und es müssen daher
die Ordinaten dieser Kurve für jede Stromstärke gleich den zwischen
OR und OE enthaltenen Ordinaten sein; der Motor folgt demnach
vollkommen den Anforderungen des Generators und läuft mit kon-
stanter Geschwindigkeit. Er wird mit dieser Geschwindigkeit laufen,
ob nun die Stromstärke OC, oder OC ist, vorausgesetzt, das C,A,
=B,D, und CA=BD ist.
Die Lösung der Aufgabe besteht also deshalb in einer sorg-
fältigen Auswahl von Motor und Dynamomaschine, so dass ihre
Charakteristiken so gut wie möglich in der beschriebenen Weise zu
einander passen. Unter diesen Umständen ist das System ohne
irgend welche Vorsichtsmassregeln und Hülfsmittel selbstregulirend.
Sollten die Charakteristiken nicht über ihren ganzen Verlauf die
Bedingung erfüllen, dass CA=BD ist, so wird es in der Regel
nicht schwer sein, zwei hinreichend von einander entfernte Punkte
C, und C zu finden, für welche diese Bedingung gilt und zwischen
denen die Abweichung der einen Kurve von dem Verlauf sehr gering-
fügig ist, der durch die andere bedingt ist. Das System wird
deshalb innerhalb dieser Grenzen annähernd selbstregulirend sein.
Vor einigen Jahren hatte der Verfasser Gelegenheit, die Richtigkeit
dieser Theorie zu prüfen. Er verwandte die elektrische Kraftüber-
tragung, um in einer Maschinenfabrik die Modellwerkstätte mit Kraft
zu versorgen; dieselbe war so gelegen, dass sie vermittelst mecha-
nischer Uebertragung nicht erreicht werden konnte. Die für die
Holzbearbeitungs-Maschinen einschliesslich der Band- und Kreissägen
nöthige Kraft war in dieser Werkstätte natürlich zu verschiedenen
Zeiten äusserst verschieden, und es war von der grössten Wichtig-
keit, die Hauptwelle, von der die einzelnen Werkzeugmaschinen durch
Riemen betrieben wurden, auf konstanter Umdrehungsgeschwindigkeit
zu halten. Dies wurde durch die soeben beschriebene Methode
erreicht. Der Generator war eine Bürginsche Dynamomaschine,
die von der Hauptmaschine in einem anderen Theile der Fabrik mit
konstanter Geschwindigkeit angetrieben wurde; der Motor war gleich-
falls eine Bürginsche Dynamomaschine, aber für niedrigere Spannung
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