Die Siemens’schen Bleikabel. 199
kreisföormigen, dem Durchmesser der einzulegenden Kabel ent-
sprechenden Oeffnungen der Muffen sind mit Laschen E versehen,
die zur Aufnahme der Mutterschrauben dienen, mit welchen die beiden
Muffentheile fest verbunden werden. Nachdem diese Schrauben fest
angezogen sind, wird durch eine im oberen Muffentheil befindliche
Oeffnung, die durch einen Schraubenstöpsel verschlossen werden
kann, in den Hohlraum der Muffe eine heisse, flüssige Isolirmasse
eingegossen, die ein Eindringen von Feuchtigkeit in das Innere der
Muffe völlig ausschliesst.
Aehnlich ist die Anordnung für die Verbindung zweier koncen-
trischer Kabel, wie sie Fig. 91 zeigt. Man sieht hier am oberen
Theile der Muffe die Eingussöffnung m für die Isolirmasse. Fig. 92
stellt eine Verzweigungsmuffe für koncentrische Kabel dar und ist
nach dem bereits Gesagten ohne weiteres verständlich.
Soll an einer Stelle der in den Hauptkabeln von der Maschinen-
station forteeführte Strom in verschiedene Bezirke vertheilt werden,
so führt man die hierzu nöthigen Verbindungen in sogenannten
Vertheilungskästen aus. Für die einfachen Kabel gelangen
Vertheilungskästen mit Luftisolation, für die Doppelkabel und die
Dreileiterkabel solche mit Oelisolation zur Anwendung. Die erstere
Art ist in Fie. 93 und 94 angegeben. Ein viereckiger gusseiserner
Kasten ist auf einem gemauerten Fundament sicher aufgestellt
und kann durch einen mit Gummidichtung versehenen Deckel luft-
dicht verschlossen werden. Ueber diesem Deckel erhebt sich noch
der Brunnenrahmen, der durch einen zweiten im Niveau des
Strassenpflasters liegenden Deckel‘ abgeschlossen ist. Je nach der
Zahl der ein- und auszuführenden Kabel besitzt der Kasten eine