Full text: Elektrische Kraftübertragung

      
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
   
   
   
  
   
   
  
  
  
    
   
  
  
       
  
  
206 Die verschiedenen Systeme der Kraftübertragung. 
giebt sich damit zufrieden, Schritt für Schritt vorzugehen und 
erst die mehr Erfolg versprechenden Probleme zu lösen, bevor er die- 
jenigen angreift, welche weniger aussichtsvoll sind. Von diesem Stand- 
punkte aus scheint die Kraftübertragung auf weite Entfernungen ein 
besseres Anwendungsgebiet für die Elektrieität zu sein, als die Ueber- 
tragung auf kurze Entfernungen. Der Grund hierfür liegt nicht darin, 
dass sich die Energie auf weite Entfernungen elektrisch leichter über- 
tragen lässt, sondern weil die Schwierigkeiten einer rein mechanischen 
Uebertragung hier so gross werden, dass der Wettkampf leichter wird. 
Die Schwierigkeiten für alle Systeme der Kraftübertragung wachsen 
mit der Entfernung, aber für die Elektricität weniger als für die rein 
mechanischen Systeme; daraus folgt, dass die Vortheile der elek- 
trischen Kraftübertragung bei grossen Entfernungen besser zur Geltung 
kommen. 
Es giebt vier Systeme von Bedeutung, die für Uebertragung auf 
lange Entfernungen anwendbar sind: 
die elektrische Kraftübertragung, 
die hydraulische Kraftübertragung, 
die pneumatische Kraftübertragung, 
die Kraftübertragung durch Drahtseilbetrieb. 
Wir thun des Dampfes bei der Kraftübertragung auf grosse 
Entfernungen keine Erwähnung, da er, von einigen amerikanischen 
Städten abgesehen, nirgends grössere Anwendung gefunden hat; die 
Ergebnisse bezüglich des Wirkungsgrades waren aber hier so wenig 
zufriedenstellend, dass man den Dampf kaum als ernstlichen Kon- 
kurrenten ansehen kann. Es ist um so weniger nöthig, dieses System 
besonders zu betrachten, da die Untersuchungen über pneumatische 
Uebertragung mit geringen Abänderungen auch auf Dampf statt auf 
[Luft anwendbar sind. Wir schliessen ebenso die Kraftübertragung 
dureh Leuchteas von der Besprechung aus, welche täglich zwischen 
den fernliegenden Gasanstalten und den im Centrum der Stadt auf- 
gestellten Gasmotoren durch die Gasleitungen vor sich geht. In 
diesem Falle übertragen wir allerdings streng <senommen auch 
Energie, aber doch nur in latenter Form und keine potentielle Energie, 
| 1erg 
wie bei den oben angefül 
ırten Systemen. Wir befassen uns ferner 
nicht mit der Idee, vermittelst einer einzigen Welle, die sich über 
die ganze Entfernung erstreckt, Energie zu übertragen, da sie gänzlich 
unpraktisch ist. Wenn man auch die Kosten einer solchen Anlage 
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und die Schwierigkeit, geeienete Lager für dieselbe zu beschaffen,
	        
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