Full text: Elektrische Kraftübertragung

14 Die Webersche Theorie des Magnetismus. 
Weber, Wiedemann, Hughes und anderen entwickelt ist, tritt das, 
was hier bei einer Kette von Eisenfeilspähnen beschrieben ist, wirk- 
lich in einem Eisen- oder Stahlstück ein, während es magnetisirt 
wird. Nach dieser Theorie ist jedes Eisen- oder Stahlmolekül ein 
vollständiger Magnet; es ist an einem Ende mit einer bestimmten 
Quantität magnetischer Masse des einen Zeichens versehen, an dem 
anderen Ende mit genau derselben Quantität magnetischer Masse 
des entgegengesetzten Zeichens. Diese magnetischen Massen sind 
eine der Materie inhärente Eigenschaft, wie die Schwere oder die 
chemischen und thermischen Eigenschaften, und können weder 
kleiner noch grösser werden. In einem unmagnetischen Stahlstabe 
bilden die Molekularmagnete entweder in sich geschlossene oder 
getrennte Ketten, deren magnetische Achsen nach allen möglichen 
Richtungen laufen, und deshalb üben sie keine magnetische Fern- 
wirkung aus, wie es bei unserer Kette von Eisenfeilspähnen der Fall 
war, nachdem wir die letzteren gedreht hatten. Aber wenn es durch 
irgend ein Mittel möglich ist, alle Moleküle so zu drehen, dass sie 
nach einer Richtung zeigen, ohne sie indessen zu verschieben, so 
erhalten wir eine Anzahl paralleler magnetischer Ketten, die nur an 
ihren Enden freien Magnetismus aufweisen und eine magnetische 
Anziehung und Abstossung in die Ferne ausüben können, d. h. unser 
Stahlstab wird ein Magnet werden. Wir werden sehen, dass nach 
dieser Theorie die Moleküle, welche einen Stab von magnetisirbarem 
Stahl zusammensetzen, um ihre Mittelpunkte drehbar sein müssen, 
und je leichter und vollständiger sie sich drehen lassen, um so grösser 
ist der Grad der erhaltenen Magnetisirung. Da wir nicht jedes 
Molekül anfassen und mechanisch drehen können, so müssen wir 
eine andere Methode anwenden. Wir schicken Kraftlinien durch 
den Stab, um diese Arbeit auszuführen, wie wir es bei der Kette 
der Eisenfeilspähne machten. Dieses geschieht entweder mit Hülfe 
eines anderen Magneten oder mittelst des elektrischen Stromes. 
Die Anordnung der Moleküle in vollständigen Ketten wird desto 
vollkommener sein, je geringer der Widerstand oder ‘die innere 
Reibung ist, welche sich der Drehung entgegenstellen, und je kräftiger 
die Kraftlinien sind, welche durch den Stahlstab hindurchgehen. 
In sehr weichem Stahl oder weichem Eisen drehen sich die Mole- 
küle frei, und hier können sie vollständig in stetige Ketten gebracht 
werden; aber je härter der Stahl ist, um so kleiner ist der Winkel, 
um den jedes Molekül gedreht werden kann, und eine um so grössere 
      
   
  
  
   
  
  
  
   
    
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
      
   
   
    
   
  
   
    
   
   
   
  
   
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