Full text: Elektrische Kraftübertragung

       
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
  
  
   
    
   
    
   
    
   
   
  
  
   
   
  
   
  
  
  
   
    
    
   
  
     
298 Die Entwicklung der elektrischen Kraftübertragung in der Schweiz, 
Fall, dass die elektrische Anlage nicht lange in betriebsfähigem Zu- 
stande blieb. Deshalb hielten es diejenigen, welche die elektrische Kraft- 
übertragung sofort gern angewandt hätten, für klug, mit der Annahme 
dieses Systems so lange zu warten, bis durch die Kriegstetten-Solo- 
thurner Anlage der Beweis geliefert wäre, dass der elektrische Theil 
gerade so zuverlässig sei als der übrige rein maschinelle. Dies 
wurde voll bestätigt, und im Lauf der Zeit fangen die Fabrikanten 
in der Schweiz und in anderen Ländern damit an, zu dem neuen 
System überzugehen. Selbst Ingenieure, welche speciell Drahtseil- 
anlagen ausführen, sind sehr erfreut darüber, dass sie durch 
die zunehmende Verwendung von elektrischen Uebertragungen keine 
Arbeiten mehr auszuführen haben, die selbst bei Aufwand der 
grössten Sorgfalt häufig zu Klagen Veranlassung geben. Auch die 
Seilübertragung zu Schaffhausen, einst der Stolz der Schweizer 
Ingenieure, ist durch das elektrische System überholt worden. Ein 
wenig unterhalb des alten Turbinenhauses, von wo jetzt 760 P.S. 
quer über den Strom durch Drahtseile übertragen werden, wird ein 
neues errichtet, in dem 300 pferdige Turbinen entsprechende 
Dynamomaschinen antreiben werden. Eine grosse Spinnerei hat 
sich bereits verpflichtet, 520 P.S. zu übernehmen, um damit 
4 Motoren, zwei von je 60 und zwei von je 200 P.S. zu speisen. 
Nicht nur in der Schweiz, sondern auch in anderen Ländern ist 
eine stetige Zunahme der elektrischen Kraftübertragung zu ver- 
merken, wie aus dem folgenden Verzeichniss der von der Maschinen- 
fabrik Oerlikon bereits ausgeführten oder noch im Bau begriffenen 
Anlagen zu ersehen ist. In demselben sind Anlagen unter 50 P.S. 
und solche, die zum Betriebe von elektrischen Eisenbahnen dienen, 
fortgelassen. 
Tabelle siehe nebenstehend. 
Die letzten der angeführten Anlagen sind ein interessantes Bei- 
spiel für die Verwendung elektrischer Kraftübertragung für Tunnel- 
bauten. Sie wurden für die Argentinisch-Chilenische Eisenbahn aus- 
geführt und sollen zum Betriebe der Luftkompressoren dienen, 
welche die Druckluft für die beim Tunnelbau verwandten Gesteins- 
bohrer liefern. Da die Maschinen in diesem Falle durch Maulesel 
an ihren Bestimmungsort gebracht werden sollen, so mussten sie so 
konstruirt sein, dass kein Theil der grösseren Maschinen mehr als 
500 kg und kein Theil der kleineren mehr als 150 kg wog. Die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.