300 Die elektrische Kraftübertragung zwischen Kriegstetten u. Solothurn.
auch jetzt noch in allen Fällen, wo kleinere Kräfte zu übertragen
sind, verwendet, ist in Fig. 145 abgebildet. Die Anlage zwischen
Kriegstetten und Solothurn besteht aus zwei Generatoren und zwei
Motoren, welche nach dem Dreileitersystem hintereinandergeschaltet
sind. Die Gründe für diese Anordnung waren folgende: 1. Indem
man die Arbeit auf je ein Paar Maschinen vertheilte, wurde die
Gefahr der Unterbrechung des gesammten Betriebes durch einen
Fehler an einer der Maschinen ausgeschlossen. 2. Da die Maschinen
für eine bedeutende Leistung konstruirt waren, konnte die Anlage,
wenn auch theilweise ausser Betrieb, bedeutend mehr als die Hälfte
der Kraft leisten. 3. Die grosse Entfernung machte die Anwendung
hoher Spannung wünschenswerth; sie betrug im vorliegenden Falle
Er
Fig. 145.
2000 bis 2500 V. Aber da die Erzeugung so hoher Spannung
in einer einzigen Maschine als ein etwas gefährliches Unternehmen
angesehen wurde, hielt es Brown für gerathen, Maschinen für die
Hälfte der obigen Spannung zu bauen und diese hintereinanderzu-
schalten. 4. Für den Fall, dass nur die Hälfte der Maschinen im
Betrieb war, konnte der mittlere Leiter mit dem unbelasteten äusseren
Leiter parallel geschaltet und so der Widerstand der Linie ver-
ringert werden. Die zu übertragende Kraft schwankte je nach der
Höhe des Wasserstandes zwischen 30 und 40 P.S., und die Ge-
schwindigkeit der beiden Motoren war auf 700 Umdrehungen in der \J
Minute festgesetzt. Die Uebertragung der Kraft von den Turbinen
den Motoren nach der Fabriktrans-
nach den Generatoren und von