Full text: Elektrische Kraftübertragung

304 Die elektrische Kraftübertragung bei Aichberg. 
Messung der Stromstärke an der Empfangsstation in beiden Fällen 
ein kleineres Resultat ergeben müssen als diejenige an der Fr- 
zeugungsstation. Aus der obigen Tabelle ergiebt sich jedoch, dass 
die Unterschiede beider Messungen bald positiv, bald 
und sich nur durch Beobachtungfehler erklären lassen. 
negativ sind 
Die Isolation 
muss daher in jeder Beziehung als vollkommen bezeichnet werden. 
Eine grössere Anlage, jedoch mit nur einem Generator und einem 
Motor, ist neuerdings bei Aichberge in Tirol ausgeführt worden. 
Hier wird eine Wasserkraft von etwa 100 effektiven Pferdestärken, 
die sich in Schröff befindet, in der 1 km entfernten Papiermühle 
zu Steirermühle ausgenutzt. jeide Maschinen gehören dem in 
Fig. 145 dargestellten Typus an und liefern bei einer Spannung von 
100 V einen Strom von 67 Am. Versuche, welche im Interesse des 
3esitzers von einer Sachverständigen-Kommission ausgeführt wurden, 
ergaben für die gesammte Anlage bei voller Belastung einen Wirkungs- 
grad von 80%). Die Untersuchungsmethode war die eben beschrie- 
bene. Die Leitung besteht aus blankem Kupferdraht von 8mm Durch- 
messer, der wieder auf Oelisolatoren von Johnson und Phillips ober- 
irdisch geführt wird; die Maschinen haben Hauptstromwickelung und 
sind so konstruirt, dass die (Geschwindigkeit des Motors in Folge der 
Beziehung der Charakteristiken beider Maschinen sich selbst regulirt. 
Die Hauptdaten dieser Maschinen sind folgende. Der Anker 
des Generators ist ein Grammescher Ring mit 504 Windungen. Jede 
derselben besteht aus zwei blanken Kupferdrähten von 3 mm Durch- 
messer, welche übereinanderliegen und mit Baumwollen isolirt sind. 
Der Kommutator besteht aus 126 Segmenten. Der Durchmesser 
des Ankerkerns beträgt 70 cm, seine Länge 50 cm und seine radiale 
Tiefe 14 cm. Die Magnetkerne haben einen Durchmesser von 
40 cm. Auf jedem Schenkel sind 371 Windungen aus einem Draht 
von 9 mm Durchmesser angebracht. Der Ankerkern des Motors 
hat dieselbe Gestalt, ist jedoch nur mit 456 Windungen versehen, 
welche mit 114 Kommutatorsegmenten verbunden sind. Die Magnet- 
kerne haben einen Durchmesser von 38 em und sind in derselben 
Weise bewickelt, wie die Schenkel des Generators. Während der 
erwähnten Versuche schwankte die Geschwindiekeit des Generators 
zwischen 570 und 577 Umdrehungen in der Minute. diejenige des 
Motors zwischen 630 und 635 Umdrehungen !), 
') Die Anlage hat sich im Laufe mehrerer Jahre so bewährt, dass 
man jetzt beschlossen hat, sie auf 260 P.S. zu erweitern. 
  
      
   
  
  
  
  
  
     
     
   
   
    
   
  
  
  
  
     
       
  
   
  
   
  
  
  
  
  
     
   
	        
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