Kapitel 11.
Der erste Elektromotor. — Die Forbes’sche Dynamomaschine.
Die ideale Wechselstrommaschine. Die ideale Gleichstrommaschine.
Der Siemens’sche Z-Anker. Selbstinduktion. Versuche mit
Elektromotoren. Der Hefner-Altenecksche Trommelanker. Der
Grammesche Ringanker. Der Paeinottische Ringanker. Die
elektromotorische Kraft des Ankers.
Im vorigen Kapitel haben wir gezeigt, wie mechanische Energie
in elektrischen Strom verwandelt wird, und wie die elektrische
Energie, welche ein unter gegebener Potentialdifferenz entstehender
Strom repräsentirt, in mechanische Energie zurückverwandelt wird
und Nutzarbeit leiste. Den für diese doppelte Umsetzung noth-
wendigen Apparat wählten wir äusserst einfach, um unsere Unter-
suchung auf die Grundgesetze zu beschränken und um sie nicht
durch die Betrachtung sekundärer Wirkungen und Verluste zu ver-
dunkeln. Es ist nun nothwendig, den Gegenstand von einem mehr
technischen Standpunkt zu betrachten und zu zeigen, wie die Ver-
wandlung von mechanischer und elektrischer Energie mit einer
Maschine von praktischer Form geschehen kann. Als ersten Schritt
für die wirkliche Lösung der Aufgabe, Bewegung durch einen elek-
trischen Strom hervorzubringen, müssen wir das Barlow’sche Rad!)
betrachten, das vor ungefähr siebzig Jahren von Sturgeon und Barlow
erfunden wurde. Ein sternförmiges Rad sitzt auf einer horizontalen
Achse derart über einem Troge, der mit Quecksilber gefüllt ist, dass
bei seiner Drehung immer ein oder zwei Speichen in das Quecksilber
eintauchen, Fig. 10. Ein permanenter Stahlmagnet NS befindet sich
in einer solchen Lage, dass die Kraftlinien, welche seine Pole ver
binden, quer durch die Ebene des Kupferrades gehen. Wird in
I) Barlow, On Magnetie Attraction. London, 1823.
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