Multipolare Maschinen. 105
Viertel der Ankerwicklung erzeugt wird, gleich dem Betrage, der im
zweipoligen Felde in der Hälfte der Windungen hervorgerufen wird.
Denn wir haben beide Mal dieselbe Anzahl von Kraftlinien, die von
der gleichen Anzahl von Leitern mit derselben Geschwindigkeit ge-
schnitten werden. Der einzige Unterschied besteht nur darin, dass
sich der Strom im Anker der zweipoligen Maschine in zwei Kreisen
vertheilt, während er bei der vierpoligen Maschine vier Kreise bildet,
die auch vier Bürsten erfordern. Hat jede Ankerwindung in beiden
Fällen dieselbe Stromstärke, so erhalten wir daher von der vier-
poligen Maschine doppelt soviel Strom als von der zweipoligen. In
ähnlicher Weise liefert eine sechspolige Maschine dreimal und eine
achtpolige viermal soviel Strom, wenn die elektromotorische Kraft
überall dieselbe ist.
Die Zahl der Bürsten ist also jedesmal gleich der Anzahl der
Pole; verbinden wir jedoch je zwei diametral einander gegenüber-
liegende Ankerspulen durch besondere Leiter, wie es in Fig. 57 links
für eine vierpolige Maschine geschehen ist, so brauchen wir stets
nur zwei Bürsten.
Durch Vermehrung der Pole wird also die Leistung einer
Maschine in demselben Verhältnis gesteigert, und zwar wächst nur
die Stromstärke, während die Spannung konstant bleibt. Wir
können jedoch auch diese ändern und die Stromstärke konstant
halten, wenn wir die Zahl der hintereinander geschalteten Anker-
spulen vermehren. Es giebt verschiedene Wicklungsarten; als Beispiel