Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
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Einleitung. B 
für die Fortbewegung kleiner Boote. Man errichtet zu diesem Zweck 
an den Ufern grösserer Flüsse Stationen, wo man die Batterien der 
Fahrzeuge ladet. Ausserdem ist es für grosse Schiffe, die meistens 
mit elektrischer Beleuchtung versehen sind, sehr bequem, ein elek- 
trisches Boot zu besitzen. Denn dieselbe Dynamomaschine, die 
Abends die Beleuchtung speist, lässt sich auch am Tage dazu be- 
nutzen, die Akkumulatoren des elektrischen Bootes zu laden, so dass 
es stets zu einer Fahrt von mehreren Stunden bereit liegt. Unter- 
bleibt diese aber, so kann man mit den Akkumulatoren auch wieder 
die Lampen des grossen Schiffes speisen. 
Wir sehen also, dass die elektrische Energie in manchen Fällen 
erst vorher aufgespeichert wird, ehe man sie auf grössere Entfernungen 
überträgt. Es fragt sich jedoch, ob sich diese Methode allgemein 
anwenden lässt, d.h. ob sie in vielen Fällen nicht zu kostspielig ist. 
Die Antwort wird meistens von dem speciellen Fall abhängen; wir 
wollen uns deshalb darauf beschränken, im Allgemeinen die Be- 
dingungen zu untersuchen, unter denen eine Kraftübertragung mittelst 
Akkumulatoren ausgeführt werden kann. Zuerst ist es klar, dass 
man vortheilhafter die Kohle als die Akkumulatoren transportirt, 
wenn Kohle die ursprüngliche Energiequelle bildet und wenn sich 
an demjenigen Plätze, wo die Energie verbraucht wird, eine Dampf- 
maschine aufstellen lässt. Anders liegt die Sache schon, falls wir 
eine Wasserkraft ausnutzen wollen. Wir könnten alsdann bei dem 
Wasserfall eine Station errichten, wo die Batterien geladen werden, 
und diese dann auf einer elektrischen Bahn nach der Fabrik schaffen, 
wo die Energie verbraucht wird. Hier speiste man einen Elektro- 
motor mittelst der Akkumulatoren, die in Folge dessen entladen und 
darauf auf der Bahn zurücktransportirt würden. Auf diese Weise 
ginge ein Theil der Energie bei der Uebertragung verloren; er würde 
für die Zugkraft beim Transport der Batterien verwendet. Der 
Rest leistete Nutzarbeit im Elektromotor der Fabrik, und das Ver- 
hältnis dieses Restes zu der ganzen Energiemenge, die man erhielte, 
wenn die Akkumulatoren unmittelbar an dem Wasserfall entladen 
würden, bildete den Wirkungsgrad der Uebertragung. - Besitzt die 
Batterie z. B. eine Kapacität von 1000 Pferdekraftstunden und er- 
fordert die Fortschaffung des Zuges hin und zurück jedes Mal 
50 Pferdekraftstunden, so bleiben nur 900 übrig, über die man an 
den Klemmen des Elektromotors verfügen kann: der Wirkungsgrad 
der Anlage betrüge also 90%. Je weiter wir die Batterien mit 
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