Full text: Elektrische Kraftübertragung

    
  
  
  
  
  
  
  
114 Viertes Kapitel. 
genügen müssen. Eine Kurve, welche eine Pferdestärke darstellt, 
geht durch alle Punkte, für welche das Produkt der Koordinaten 
konstant und gleich 736 ist. Auf ähnliche Weise erhalten wir Kurven 
für jede Anzahl von Pferdestärken. Es sind gleichseitige Hyperbeln, 
deren Asymptoten die Koordinatenachsen sind. Wenn wir eine An- 
zahl solcher Kurven in das Diagramm (Fig. 60) einzeichnen, so 
können wir auf den ersten Blick erkennen, wieviel Pferdestärken 
jedem Punkt der Charakteristik entsprechen. So stellt ein Strom 
von 30 A ungefähr 3,35 P an innerer und ungefähr 2,7 P an äusserer 
elektrischer Energie dar. Ein Strom von 50 A stellt etwas über 
6 P an innerer und etwas mehr als 4 P an äusserer Energie 
dar u. s. w. 
Bei einer Dynamomaschine liegt die innere Charakteristik immer 
über der äussern. Bei einem Motor ist jedoch ihre gegenseitige 
Stellung umgekehrt, da die äussere elektromotorische Kraft noth- 
wendig grösser ist als die elektromotorische Gegenkraft der Anker- 
spulen. Fig. 61 zeigt die charakteristischen Kurven einer Siemens’- 
schen Dynamomaschine, welche wir oben als Motor behandelten. Um 
das Diagramm nicht zu weit auszudehnen, ist die Geschwindigkeit 
auf 500 Umdrehungen ermässigt. Die Kurve OE, stellt die elektromo- 
torische Gegenkraft dar, welche in der Ankerwicklung entsteht, und 
die punktirte Kurve OE, bedeutet die Klemmenspannung. Der 
Unterschied der Ordinaten beider Kurven stellt die elektromotorische 
Kraft dar, welche nöthig ist, um den innern Widerstand der Maschine 
zu überwinden. Wenn wir die Gerade Or unter einem solchen Winkel 
ziehen, dass die Tangente desselben dem innern Widerstande gleich 
ist, aber diesmal nicht über, sondern unterhalb der Abseissenachse, 
so können wir sie als die neue Grundlinie betrachten, von wo aus 
die Ordinaten der äussern Charakteristik OE,„ gerechnet werden. 
In dem Diagramm (Fig. 61) ist angenommen, dass wir auf irgend 
eine Weise die Geschwindigkeit auf 500 Umdrehungen in der Minute 
konstant erhalten können. Diese Bedingung lässt sich leicht bei 
einer Dynamomaschine erfüllen, bietet aber bedeutende Schwierig- 
keiten, wenn wir es mit einem Hauptstrommotor zu thun haben, 
weil seine Geschwindigkeit von einer Anzahl Faktoren abhängt, die 
in gewissem Grade von einander unabhängig sind. Die Geschwindig- 
keit hängt von der Stromstärke und der elektromotorischen Kraft 
der Stromquelle ab, ferner noch von dem Betrage der mechanischen 
Arbeit, die zu leisten ist. In einigen Fällen hängt die Arbeit, d.h. 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
      
 
	        
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