116 Viertes Kapitel.
Geschwindigkeit, Leistung und Wirkungsgrad beispielsweise bei einem j
Hauptstrommotor von einander abhängen. Da E, für alle Strom- -Ackie
stärken konstant ist, so haben wir praktisch eine unerschöpfliche
Stromquelle, wie sie die Kabel einer Centrale darstellen. Die Stärke
des Stromes, der durch den Motor fliesst, hängt von dem Wider-
stande und der elektromotorischen Gegenkraft‘ derselben ab. Der
erstere ist konstant, während die letztere mit der Geschwindigkeit
wächst. Je schneller wir den Motor laufen lassen, um so weniger
Strom fliesst hindurch und um so weniger Energie absorbirt er. Es
mögen in Fig. 62 die Geschwindigkeiten als Abscissen aufgetragen
werden und die elektrischen Pferdestärken als Ördinaten, alsdann
erhalten wir bei einem Hauptstrommotor die Kurve WW. Die
genaue Form derselben hängt natürlich von der Konstruktion des
Motors ab, aber ihr allgemeiner Charakter ist der in Fig. 62 ge-
zeichnete. Am leichtesten lässt sich die Kurve experimentell in der
Weise bestimmen, dass man an dem Motor einen Bremszaum an-
bringt und diesen mit verschiedenen Gewichten belastet, so dass man
verschiedene Geschwindigkeiten erhält. Die von dem Zaum absor-
birten Pferdestärken sind die Ordinaten der Kurve ww. Wenn wir
mit einer so grossen Belastung des Zaums beginnen, dass der Motor
stillsteht, so wird das Maximum an elektrischer Energie absorbirt,
ohne dass äussere Arbeit geleistet wird. Entlasten wir anderseits
den Motor vollständig, so erhalten wir die maximale Geschwindig-
keit om, und es wird wiederum keine äussere Arbeit geleistet; in
diesem Falle geht jedoch nur ein sehr geringer Strom durch den
Motor, und die absorbirte Energie ist ein Minimum. Zwischen diesen
beiden äussersten Grenzen der geringsten und grössten Geschwindig-