Full text: Elektrische Kraftübertragung

Geschwindigkeitsch arakteristik. 417 
keit wird äussere Arbeit geleistet, und es giebt eine besondere Ge- 
schwindigkeit oa, für welche diese Arbeit ein Maximum ist. Das 
Verhältnis der Ordinaten von W und w kann in einer Kurve 97 
dargestellt werden, die, in beliebigem Maassstabe gezeichnet, den 
Wirkungsgrad des Motors als Funktion der Geschwindigkeit angiebt. 
Für eine specielle Geschwindigkeit ob ist dieser Wirkungsgrad ein 
Maximum, aber die braucht nicht nothwendig dieselbe Geschwindig- 
keit zu sein, für welche die Leistung ein Maximum ist. In der Regel 
ist sie bedeutend grösser, und im wirklichen Betriebe sollte der Motor 
so regulirt sein, dass er annähernd mit der Geschwindigkeit läuft, 
für die der Wirkungsgrad ein Maximum ist. 
Die experimentelle Bestimmung dieser Geschwindigkeit erfordert, 
wie wir oben erwähnten, ein Dynamometer. Ist ein solches nicht 
vorhanden, so kann man eine andere Methode benutzen, die freilich 
nicht so genau ist, wie die vorhergehende. 
Die zu lösende Aufgabe besteht darin, die Beziehung zwischen 
Geschwindigkeit und Stromstärke bei einem gegebenen Hauptstrom- 
motor zu finden, wenn dieser mit Strom aus einer Quelle konstanter 
elektromotorischer Kraft versehen wird. Diese Aufgabe kann gelöst 
werden, wenn wir den innern Widerstand und die innere Charak- 
teristik des Motors kennen. Haben wir die Beziehung zwischen 
Geschwindigkeit und Stromstärke erhalten, so können wir das Dia- 
gramm der Fig. 62 konstruiren, wenn wir für den Wirkungsgrad der 
Umsetzung eine passende Annahme machen. Wir setzen voraus, 
dass der Motor aus zwei Kabeln gespeist wird, an deren Klemmen 
eine konstante Potentialdifferenz von 100 V herrscht. Es möge in 
Fig. 63 OE,„ die innere Charakteristik für eine konstante Geschwindig- 
keit, z. B. von 500 Umdrehungen, sein und es möge die Gerade r 
einen solchen Winkel mit der horizontalen Achse einschliessen, dass 
dessen trigonometrische Tangente gleich dem innern Widerstande 
des Motors in Ohm ist; alsdann stellen die Ordinaten der Linie r 
die elektromotorischen Gegenkräfte dar, die in der Wicklung des 
Ankers herrschen müssen, damit ein gegebener Strom hindurchfliesst. 
So ist z. B. die elektromotorische Gegenkraft für 100 A gleich 40 V. 
Wenn der Anker 500 Umdrehungen in der Minute macht, so sehen 
wir aus der Charakteristik, dass seine elektromotorische Gegenkraft 
gleich 68 V ist, und um sie auf 40 V herabzusetzen, so dass ein 
Strom von 100 A hindurchgeht, muss die Geschwindigkeit im Ver- 
hältnis von 68 zu 40 verkleinert werden. Einem Strom von 100 A 
 
	        
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