Sechstes Kapitel.
Die verschiedenen Systeme der elektrischen Kraftübertragung. —
Uebertragung bei konstanter Spannung. Mechanisch regulirte
Motoren. — Selbstregulirende Motoren. — Uebertragung bei kon-
stanter Stromstärke. — Schwierigkeit der Selbstregulirung. — Kraft-
übertragung auf grosse Entfernung. — Stromverlust durch Neben-
schluss. — Theorie. — Wirthschaftlicher Wirkungsgrad — Bedingungen
für den höchsten wirthschaftlichen Wirkungsgrad. — Selbstregulirung
auf konstante Geschwindigkeit. — Praktisches Beispiel.
Man muss je nach der Art der Elektrieitätserzeugung verschie-
dene Systeme der elektrischen Kraftübertragung unterscheiden. In
der Wirklichkeit ist die Mannigfaltigkeit der einzelnen Fälle beinahe
unendlich; jedoch sind drei Systeme wegen ihres häufigen Vor-
kommens in der Praxis von besonderem Interesse. Es sind dies die
folgenden:
1. Uebertragung der Energie primärer oder sekundärer Batterien
zum Betriebe eines einzigen, nicht weit entfernten Motors.
2. Uebertragung der Energie einer oder mehrerer Dynamo-
maschinen zum Betriebe einer Anzahl von einander unabhängiger
Motoren.
3. Uebertragung der Energie auf grosse Entfernungen vermittelst
eines Generators und eines Motors.
Wir können auch eine andere Eintheilung machen, je nachdem
die Motoren für konstante oder variable Belastung oder für kon-
stante oder variable Geschwindigkeit bestimmt sind. Das erste
System ist weder für eine konstante Belastung bestimmt, noch ist es
hier erforderlich, dass die Geschwindigkeit bei variabler Belastung
konstant bleibt. Wir brauchen auf die hierher gehörigen Fälle nicht
näher einzugehen, da wir bei Besprechung der durch Akkumulatoren
betriebenen elektrischen Bahnen hinreichend Gelegenheit haben, die
Einzelheiten dieses Systems kennen zu lernen.