Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
134 Sechstes Kapitel. 
auch sind die Zahnräder trotz der vielen Unglücksfälle, die sie bereits 
im Gefolge gehabt haben, in der Technik in fortdauernder Anwendung 
geblieben. Wie man Mittel gefunden hat, um das Menschenleben 
vor der Gefährdung durch Werkzeugmaschinen aufs wirksamste zu 
schützen, so hat auch die Erfahrung der letzten Jahre gezeigt, dass 
es ebenso wirksame Schutzmittel gegen hohe elektrische Spannungen 
giebt. 
Das zweite System wird am besten als elektrische Uebertragung 
und Vertheilung von Energie von einer Centralstation nach verschie- 
denen entfernten Punkten bezeichnet. Die Vertheilung kann auf Grund 
von Parallel- oder Reihenschaltung stattfinden. Im ersten Falle muss 
die Spannung zwischen der positiven und negativen Leitung konstant 
gehalten werden, und die Motoren sind sämmtlich zu diesen Leitungen 
parallel zu schalten; im zweiten Falle ist die Stromstärke in den 
Leitungen konstant zu halten, und jeder Motor wird, wenn er Arbeit 
leistet, von demselben Strome durchflossen. Die Spannung in der 
Station muss in diesem Falle um so höher sein, je grösser die Zahl 
der arbeitenden Motoren ist. Im ersten Falle wird die Spannung 
konstant gehalten, aber der in die Leitungen zu liefernde Strom 
muss um so stärker sein, je grösser die Zahl der im Betriebe be- 
findlichen Motoren ist. Wir haben demnach zwischen Vertheilung 
bei konstanter Spannung und Vertheilung bei konstanter Stromstärke 
zu unterscheiden. 
Wir wollen nun auf die theoretischen Bedingungen des ersten 
Systems näher eingehen. Vom Standpunkte des wirthschaftlichen 
Betriebes ist es sofort einleuchtend, dass die Verwendung künstlicher 
Widerstände zur Erzielung einer gleichförmigen Geschwindigkeit nur 
zu einer unvollkommenen Lösung dieser Frage fübren kann und des- 
halb, wenn andere Mittel zur Verfügung stehen, besser ausser Spiele 
bleibt. 'Im vorliegenden Falle haben wir glücklicherweise zwei Mittel, 
mit Hülfe derer wir die Leistung des Motors für einen bestimmten 
Zweck ohne Verlust reguliren und dabei seine Geschwindigkeit kon- 
stant halten können. Erstens können wir eine mechanische Vorrich- 
tung anwenden, die je nach der Leistung des Motors die Zufuhr der 
Energie in bestimmten Zwischenräumen unterbricht, und zweitens 
können wir uns einer elektrischen Vorrichtung bedienen, indem wir 
die Feldmagnete mit einer besondern Wicklung versehen, durch die 
die Zugkraft des Ankers automatisch so regulirt wird, dass sie der 
jJedesmaligen Belastung entspricht. Ayrton und Perry haben in 
       
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
 
	        
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