162 Sechstes Kapitel.
Generator 1,53 Ohm und beim Motor 1,44 Ohm. Der kleinere Wider-
stand der Magnetwicklung des Motors rührt vom geringern Durch-
messer der Magnetkerne her. Parallel zur Magnetwicklung ist beim
Generator ferner ein Nebenschluss von 20 Ohm angebracht, der
bifilar gewickelt und in Folge dessen keine Selbstinduktion besitzt.
Durch die Anordnung eines solchen Nebenschlusses kann begreif-
licher Weise leicht ein kleiner Fehler, der bei der Konstruktion der
Maschinen begangen ist, aufgehoben und so eine bessere Ueberein-
stimmung der Charakteristiken der Maschinen erzielt werden; aber
nach den Angaben von Dolivo-Dobrowolsky leistet der Neben-
schluss noch mehr: er vergrössert nämlich die Schnelligkeit, mit der
die eine Maschine den Veränderungen der andern folgt. Weun die
Belastung des Motors plötzlich verringert wird, so sinkt die Strom-
stärke in demselben Augenblicke; aber derartige plötzliche Verän-
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Leitung 125 Om
Fig. 71.
derungen des die Feldmagnete umkreisenden Stromes werden durch
den Einfluss der Selbstinduktion verzögert. Das System hat dem-
zufolge eine gewisse Neigung zu Unregelmässigkeiten in der Ge-
schwindigkeit; dieselbe rührt von einem Hinundherwogen der Energie
zwischen den beiden Maschinen her, das je nach dem Grade der
Störung nach kürzerer oder längerer Zeit verschwinden wird. Durch
die Anordnung, die wie eine Art von elektromagnetischem Dämpfer
wirkt, wird der von den Magneten ausgehende Stromstoss grössten
Theils durch den Nebenschluss aufgenommen, und die Maschinen
sind dadurch in den Stand gesetzt, schneller ihren gleichförmigen
Lauf wieder aufzunehmen.
Fig. 71 zeigt schematisch die Anordnung des Stromkreises. Da
die Isolation durchschlagen werden könnte, wenn der Stromkreis
durch einen gewöhnlichen Schlüssel unterbrochen würde, so geschieht
dies durch einen besondern Schlüssel S, der mit den Enden der