Energie eines Wechselstroms. ETE
selnd von der einen und von der entgegengesetzten Seite durch-
setzen. Wechselt der Induktionsfluss nicht zwischen +z und —;z,
sondern, wie beiden Mordey’schen Maschinen, zwischen +2 und 0,
so erhält man offenbar für die elektromotorische Kraft nur die Hälfte
des in der Formel angegebenen Werthes. Ferner ist zu beachten,
dass v nicht die Windungszahl des Ankers, sondern die Anzahl aller
wirksamen Leiter bezeichnet.
Wir wollen nun die Energie eines Wechselstroms untersuchen.
Beim Gleichstrom war die Sache sehr einfach: wir hatten nur die
Anzahl der Ampere mit der Zahl der Volt zu multiplieiren und er-
hielten die Zahl der geleisteten Watt. Bei einem Wechselstrom
geht dies nicht an, weil die Stromkurve in der Regel nicht mit der
Kurve der elektromotorischen Kraft zusammenfällt. Um dies zu er-
klären, wollen wir annehmen, wir hätten einen Stromkreis (Fig. 76),
Dr
B
2 NM
@) a
Fig. 76.
in dem eine Wechselstrommaschine A, ein Elektromagnet B und
ein Satz Glühlampen @ eingeschaltet sind. v, v, und v, seien elek-
trostatische Spannungsmesser, in denen also nur ein ganz schwacher
Strom fliesst. Der Widerstand w der Lampen sei so gross, dass
der des übrigen Theiles des Stromkreises dagegen verschwinden
soll. Ferner nehmen wir an, dass der Kern der Spule aus Eisen-
drähten besteht, deren Magnetismus der erregenden Kraft augen-
blicklich folgt, und dass bei dem Magnetisirungsprocess keine merk-
liche Energiemenge verloren geht.
Die Spule verhält sich alsdann zu dem von ihrem eignen
Strome erzeugten Felde gerade so, wie die Ankerspule unserer
idealen Wechselstrommaschine (Fig. 74) zu ihrem Magnetfelde. Hier
war die elektromotorische Kraft Null, wenn die Ebene der Spule
auf den Kraftlinien rechtwinklig stand und der die Spule durch-