Selbstinduktionskoöfficient. 173
den praktischen Gebrauch ist ein solches Maass zu klein: es ist hier
eine Hundert Millionen mal grössere Einheit angenommen. Man be-
zeichnet sie entweder als Sekohm, weil sie als das Produkt einer
Geschwindigkeit (Ohm) und einer Zeit (Sekunde) betrachtet werden
kann, oder auch als Quadrant, weil 10° cm annähernd gleich der
Länge des Erdquadranten ist, oder endlich als Henry“zu Ehren des
amerikanischen Elektrikers gleichen Namens. Der letzte Name
scheint jetzt allgemein gebräuchlich zu werden, seitdem er von dem
internationalen elektrischen Kongress zu Chicago empfohlen wor-
den ist.
Wird L in Henry angegeben, so müssen wir den Faktor 10-?
weglassen und erhalten
Ban... 208
wo I den maximalen Werth der Stromstärke in Ampere und E, die
Selbstinduktion in Volt bezeichnet. Die effektive Selbstinduktion
ist offenbar gleich E,|yV2, und da sich auch die effektive Strom-
stärke zu der maximalen wie 1:2 verhält, so erhalten wir für
die Beziehung zwischen effektiver Stromstärke und effektiver Selbst-
induktion den Ausdruck
BEN nen...
Um einen Gleichstrom von der Stärke ö durch den Widerstand w
zu treiben, ist eine elektromotorische Kraft
BE — ll
nöthig. Eine ähnliche Beziehung gilt für die elektromotorische Kraft
des Wechselstroms, der mit einer Stärke @ durch eine Spule mit
Selbstinduktion fliessen soll. Nur tritt hier der Ausdruck 27 NL
an die Stelle des Widerstandes w. Dieser hat dieselbe Dimension
wie ein Widerstand; denn da L eine Länge und N das Reciproke
einer Zeit darstellt, so hat NZ die Dimension einer Geschwindigkeit.
Da aber der Widerstand NL keine Energie wie der Ohm’sche
Leitungswiderstand w. verzehrt, bezeichnen wir ihn zur Unterschei-
dung als induktiven Widerstand oder Induktanz.
Wir wollen jetzt untersuchen, wie man die Beziehung zwischen
Stromstärke und Selbstinduktion graphisch darstellen kann. Offenbar
muss der Radius Vektor der Stromstärke auf dem der elektromotori-
schen Kraft der Spule senkrecht stehen; denn nur so ist es mög-