10 Einleitung.
laufen. lässt. Zum Schluss ist es nicht zu unterschätzen, dass der
Elektromotor keine Hitze, kein Geräusch und keine Unreinlichkeit
verursacht und keine Explosionsgefahr bietet.
Wir haben oben schon erwähnt, dass man die Elektromotoren
auch in Werkstätten anwendet und wollen hierauf noch mit einigen
Worten zurückkommen. Man treibt nicht allein Krähne, Aufzüge
u. s. w. elektrisch, sondern versieht auch in den besser eingerich-
teten Werkstätten die Werkzeugmaschinen mit Elektromotoren, die
den Strom von einer Centrale empfangen. Man erreicht damit alle
Vortheile, die eine einzige grosse Maschinenanlage gegenüber vielen
kleinen besitzt, sodann fallen die langen Wellen und fast alle Riemen-
übertragungen fort, die viel Energie verzehren und die theuer zu
unterhalten sind.
Der elektrische Betrieb von Werkstätten kann auf zweierlei Arten
eingerichtet werden. Wir können entweder jede einzelne Werkzeug-
maschine mit einem besondern Motor versehen oder jedesmal einen
solchen für eine Gruppe von zwei oder drei Maschinen bestimmen,
die dann alle von einer kurzen Welle getrieben werden. Das erste
System wendet man bei grossen Werkzeugmaschinen an, die eine
bedeutende Antriebskraft erfordern, das andere bei kleinen Maschinen,
von denen die einer Gruppe angehörigen immer alle zusammen im
Betriebe sind. Unter dieser Bedingung gewinnt man mit der zweiten
Anordnung einen höhern Wirkungsgrad für den einzelnen Motor und
verringert zugleich das Anlagekapital. Anderseits sind aber wieder
viele Wellen und Riemen zu beaufsichtigen, und der Wirkungsgrad
der gesammten Anlage sinkt, wenn nur einige Maschinen im Betriebe
sind. Neuerdings ist man deshalb bestrebt, für jede Werkzeug-
maschine, wenn sie nicht allzu klein ist, auch einen besondern Motor
aufzustellen.
Der Wirkungsgrad dieser elektrischen Uebertragung ist im Ver-
hältnis zu der mechanischen, die lange Wellen mit festen und be-
weglichen Riemenscheiben, Riemen und Lager erfordert, sehr hoch.
Denn die Motoren bedürfen nur des elektrischen Stromes, wenn die
Werkzeugmaschinen im Betriebe sind, und die zugeführte elektrische
Energie ist in Folge dessen der geleisteten Arbeit nahezu propor-
tional. Bei der mechanischen Uebertragung müssen dagegen stets
alle Wellen und sonstigen Uebertragungen in Bewegung gehalten
werden, mögen nun alle Werkzeugmaschinen oder nur einige der-
selben in Thätigkeit sein; die Energie, die in Folge von Reibung