Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
198 Achtes Kapitel. 
Wollen wir diesen Abfall für die Maschine D verringern, so 
müssen wir ihre Selbstinduktion und die Rückwirkung ihres Ankers 
verkleinern. Dies geschieht, wenn wir 2 vergrössern und y ver- 
mindern oder auch wenn wir den Widerstand des magnetischen 
Kreises vermehren, weil dadurch das von der Selbstinduktion er- 
zeugte Feld geschwächt wird. Schlagen wir den ersten Weg ein, 
so nimmt das Gewicht der Maschine zu, während wir im zweiten 
Falle die erregende Kraft verstärken müssen; denn einem grössern 
magnetischen Widerstande entspricht eine grössere Kupfermenge auf 
den Feldmagneten und mehr erregende Energie. Obwohl also die 
Maschine mit geringerer Wechselzahl weniger Kosten verursacht, 
da sie nicht so viel einzelne Theile enthält und der Durchmesser 
ihres Ankers kleiner ist, so werden diese Vortheile doch dadurch 
wieder in Frage gestellt, dass ihre Feldmagnete schwerer sein müssen, 
damit die Selbstinduktion und die Rückwirkung des Ankers nicht 
zu gross werden. Fassen wir diese Darlegungen zusammen, so folgt: 
Eine Maschine mit hoher Wechselzahl und einer grossen Anzahl 
von Polen hat grosse Dimensionen und verursacht hohe Herstellungs- 
kosten, weil sie viele einzelne Theile enthält; sie kann dabei leicht sein, 
Ihre Charakteristik fallt wenig ab. 
Eine Maschine mit niedriger Wechselzahl und einer kleinen An- 
zahl von Polen ist gedrungener, aber auch schwerer. Ihre Charakteristik 
fallt stark ab. 
Es müssen jedoch bei der Wahl der Frequenz noch andere 
Umstände in Betracht gezogen werden, auf die wir noch kurz ein- 
gehen wollen. Wird der Wechselstrom auch zu Beleuchtungszwecken 
verwandt, so darf die Frequenz nicht zu niedrig sein, da sonst die 
Bogenlampen für das Auge nicht mehr erträglich sind. Anderseits 
darf man in Rücksicht auf die Kapacität der Leitung die Frequenz 
nicht zu hoch annehmen. Besteht die Leitung z. B. aus einem sehr 
langen koncentrischen Kabel, ‘das hochgespannte Ströme fortleitet, 
so ist ein starker Strom nöthig, um die Leitung elektrostatisch zu 
laden. Dieser Ladungsstrom eilt der elektromotorischen Kraft um 
ein Viertel der Periode voraus und überträgt daher keine nutzbare 
Energie, während er Energie verzehrt, die sich in der Erwärmung 
der Leitung äussert. Seine Stärke ist der Frequenz proportional, 
und diese muss daher möglichst niedrig gewählt werden. 
Verwendet man bei einer Wechselstromanlage kleine Motoren, 
so ist auch für diese eine niedrige Frequenz günstig. Denn da die 
  
  
    
   
    
   
  
  
  
  
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
     
     
  
   
	        
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