Full text: Elektrische Kraftübertragung

Kraftübertragung zwischen zwei Wechselstrommaschinen. 203 
bestimmt, dass die Selbstinduktion vier Mal grösser ist als der Span- 
nungsverlust im Widerstande der Leitung. Wählen wir nun einen 
beliebigen Punkt C auf der Hyperbel, so liegt der Endpunkt des 
Radius Vektor, der die elektromotorische Kraft des Motors darstellt, 
auf der Vertikalen durch C; der Endpunkt des Radius Vektor 
der resultirenden elektromotorischen Kraft muss auf der Horizontalen 
durch € und gleichzeitig auf der Linie O« liegen, er ist also der 
Schnittpunkt A beider. Schlagen wir ferner mit einem Radius gleich 
1000 Volt um A als Mittelpunkt einen Kreis, so schneidet dieser 
die Vertikale durch C in den Punkten G und H; dies sind also die 
Endpunkte für die Radien Vektoren der elektromotorischen Kraft 
des Motors. Man erhält dieselbe Stromstärke für die beiden Werthe 
OH und O@ der elektromotorischen Kraft, die in unserm Falle sehr 
stark von einander abweichen; sie betragen nämlich 680 und 1370 Volt. 
Hätten wir den Punkt C noch höher auf der Hyperbel angenommen, 
so wäre der Unterschied zwischen OH und OG noch grösser aus- 
gefallen. Projiciren wir den Punkt © auf die vertikale Achse Oy 
nach M, so wird OM ein Maass für die Stromstärke. Damit die 
Energie, die im Stromkreise in Wärme umgesetzt wird, ein Minimum 
ist, muss daher OM ein Minimum werden und © möglichst tief 
auf der Hyperbel liegen. Man erhält diesen Punkt, wenn man 
durch X eine Parallele zu Oa legt, welche die Hyperbel in E, 
schneidet. Der entsprechende Punkt auf Oa ist A'. Die Span- 
nung OE, des Motors beträgt in diesem Falle nahezu 1000 Volt; 
die Stromstärke in der Leitung ist alsdann ein Minimum und daher 
der Wirkungsgrad der Kraftübertragung ein Maximum. Die elektro- 
motorische Kraft des Generators hat gleiche Phase mit dem Strome, 
und die Leistung des Generators wird durch das Produkt aus Strom- 
stärke und elektromotorischer Kraft dargestellt. 
Die Beziehung zwischen der Spannung des Motors und der 
Stromstärke in der Leitung bei konstanter Belastung lässt sich noch 
in anderer Weise darstellen, wie Fig. 90 zeigt. Hier sind die Werthe 
der Spannung als Abscissen und die entsprechenden Stromstärken 
als Ordinaten aufgetragen. Aus der so gewonnenen Kurve sieht 
man, dass jedem Werthe der Stromstärke im Allgemeinen zwei ver- 
schiedene Werthe der elektromotorischen Kraft entsprechen, von 
denen der kleinere eine geringe, der grössere eine starke Phasen- 
verschiebung im Gefolge hat. Wie wir oben gezeigt haben, schwächt 
ein Strom, der in der Phase der elektromotorischen Kraft voraus- 
 
	        
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