Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
206 Achtes Kapitel. 
Die Betriebsverhältnisse der Anlage sind alsdann nach folgenden 
Daten zu berechnen: 
E,=1100; B&,=1150; e,=ü e=4i uw]; 
N=50; L +1, = 0,0127; e=4123:i,;, i—=0,24 e. 
  
Zuerst müssen wir uns vergewissern, ob die Stromstärke nicht 
zu sehr ansteigt, wenn der Motor soweit überlastet wird, dass er 
stehen bleibt. Tritt dies ein, so ist %,=0; die ganze elektro- 
motorische Kraft des Generators (in unserm Falle 1100 V) wird 
also dazu verbraucht, den Widerstand und die Selbstinduktion des 
Stromkreises zu überwinden. Die resultirende elektromotorische 
Kraft e ist daher 1100 V, wenn wir die Rückwirkung des Ankers 
vernachlässigen. Die Stromstärke ist 0,242 x1100=266 A, also 
2,5 mal höher als unter normalen Verhältnissen. Ob sie die Anker- 
wicklungen beschädigen wird, hängt von deren Widerstand ab. Da 
der gesammte Widerstand des Kreises 1 Ohm beträgt, so gehen im 
Ganzen nur ‚71 Kilowatt verloren, also weniger, als der Motor bei 
normaler Belastung verbraucht. Hiervon wird der grösste Theil in 
der Leitung verzehrt, der Rest erwärmt die Anker. Nun sind die 
Ankerwiderstände der neuern Maschinen sehr klein. Man kann 
Wechselstrommaschinen konstruiren, bei denen der Spannungsver- 
lust im Anker 2%, ja sogar 1%, nicht überschreitet. Bei den 
Maschinen des Verfassers, auf die sich die obigen Angaben beziehen, 
beträgt der Verlust bei voller Belastung 1,25%,. Wir hätten also 
bei 100 A und 1100 V einen Verlust von 14 V in jedem Anker und 
bei 266 A einen-Verlust "von 37 V (3,5%, der Klemmenspannung). 
Die entsprechende Energiemenge beträgt für jeden Anker also noch 
nicht 10 Kilowatt und dürfte keine übermässige Erhitzung der Wick- 
lung herbeiführen. In Wirklichkeit wird dieser Werth jedoch nicht 
einmal erreicht, wenn man die Maschine so konstruirt, dass die 
Rückwirkung des Ankers das Feld stark schwächt. 
Wir haben jetzt zu untersuchen, ob die Anlage durch die Ueber- 
lastung des Motors auch in mechanischer Beziehung nicht zu sehr 
beansprucht wird. Obgleich der Generator nur 71 Kilowatt an die 
Leitung abgiebt, wenn der Motor durch Ueberlastung zum Stillstande 
gebracht wird, so ist die Zugkraft, die die Polschuhe und Anker- 
spulen des Generators auf einander ausüben, doch viel grösser, als 
dieser Leistung unter normalen Verhältnissen entsprechen würde. 
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.