210 Achtes Kapitel.
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100 Kilowatt an den Motor übertragen, so fällt der Radius Vektor Anker
seiner elektromotorischen Kraft nach OA. Nimmt die Belastung des sei
Motors alsdann ab, so bewegt sich OA nach der Vertikalen hin.
IE Verstärkt man dagegen plötzlich die Belastung, so wird die Be-
wegung etwas verlangsamt, der Strom im Anker wird also noch mehr
in der Phase verzögert, und OE, bewegt sich von der Vertikalen I ng
weg. Die Veränderung erfolgt, wie aus dem Diagramm ersichtlich,
im richtigen Sinne, denn der Anker kann wegen der Phasenver-
schiebung mehr mechanische Energie abgeben; wir arbeiten also
unter vollkommen stabilen Verhältnissen. Wird die Belastung auf ui 1]
200 Kilowatt erhöht, so rückt der Radius Vektor der elektromo-
torischen Kraft des Motors nach OB. Es ist selbst noch eine
weitere Steigerung der Leistung möglich, jedoch nur noch wenig.
Denn haben wir 224 Kilowatt erreicht und ist der Radius Vektor
dementsprechend nach OC gewandert, so haben wir die äusserste
Grenze der Belastung erreicht, für die die Betriebsbedingungen stabil
bleiben. Die Stromstärke ist dadurch sehr angewachsen, wie sich
aus dem Verlauf der Stromkurve erkennen lässt, während der Wir-
kungsgrad sehr klein ist. Bei weiterer Steigerung der Belastung
rückt der Radius Vektor der elektromotorischen Kraft des Motors
noch weiter nach oben, während die verfügbare Energie noch mehr
abnimmt, sodass der Motor stehen bleibt. Jedenfalls kann man aber,
wie sich aus dem mitgetheilten Beispiel ergiebt, die normale Leistung
auf mehr als das Doppelte steigern, ehe die Anlage versagt.
Wir haben nun noch zu untersuchen, ob wir, wie es bisher
geschehen ist, den Einfluss vernachlässigen können, den die Rück-
wirkung des Ankers auf diese Vorgänge ausübt. Im Allgemeinen
ist das nicht gestattet; die Rückwirkung des Ankers hängt jedoch 1 Aı
sehr von der Konstruktion der Maschinen ab und kann oft äusserst
gering sein. Aber bei Kraftübertragungen muss man den Maschinen
immer eine grosse Selbstinduktion geben, damit die Anlage bei einer
Ueberlastung des Motors nicht versagt; in Folge dessen darf man die
Windungszahl des Ankers nicht zu klein wählen und erhält also
eine grosse Anzahl von Amperewindungen, die das Feld schwächen.
Diesem Nachtheil lässt sich freilich dadurch entgegenwirken, dass man
die Feldmagnete sehr stark erregt und über dem Knie der Charak-
teristik arbeitet; doch ist dies aus naheliegenden Gründen nicht
empfehlenswerth.
Um den Einfluss zu untersuchen, den die Rückwirkung des