Full text: Elektrische Kraftübertragung

Neuntes Kapitel. 
Nachtheile der synchronen Wechselstrommotoren. — Vorzüge der 
asynchronen Wechselstrommotoren. — Der Baily’sche Motor. — 
Die Arago’sche Scheibe. — Der Ferraris’sche Motor vom Jahre 
1885. — Wirkung eines rotirenden magnetischen Feldes auf eine 
geschlossene Ankerspule. — Schlüpfung. — Theorie der Drehstrom- 
motoren. — Graphische Darstellung der Zugkraft. — Zugkraft 
beim Angehen. — Magnetische Streuung. — Erweiterung der 
Theorie auf die Motoren der Praxis. — Leistungsfaktor. — Wir- 
kungsgrad. — Beispiele. 
Die Kraftübertragung mittels einphasiger, synchroner Wechsel- 
strommaschinen bietet in der Praxis keine Schwierigkeiten und ist 
sogar das einfachste und zuverlässigste System, wenn die Energie nur 
auf weite Entfernungen zu übertragen ist und nicht weiter vertheilt 
zu werden braucht. Soll jedoch an der Endstation eine grosse Zahl 
kleinerer Motoren gespeist werden, die ohne äussere Hülfsmittel an- 
gehen müssen, so ist ein anderes System vorzuziehen. Denn kleine 
Wechselstrommaschinen als synehrone Motoren zu benutzen, ist aus 
zwei Gründen nicht rathsam; einmal ist eine besondere Stromquelle 
zur Erregung ihrer Feldmagnete nöthig, und zum andern kommen sie 
nicht von selbst in Gang. Bei mittlern und grossen Maschinen hat 
dies nichts zu bedeuten. In solchen Fällen verfährt man gewöhnlich 
folgendermaassen: Die Wechselstrommaschine ist mit ihrer Erreger- 
maschine gekuppelt, die beim Anlassen der erstern mit einer am Orte 
aufgestellten Akkumulatorenbatterie verbunden wird und als Motor 
läuft. Die Wechselstrommaschine wird in dieser Weise auf die 
richtige Umlaufsgeschwindigkeit gebracht und, wenn ihre Frequenz 
mit der des Stromes in den Fernleitungen übereinstimmt, an diese an- 
geschlossen. Den richtigen Augenblick für die Einschaltung erkennt 
man mit Hülfe eines Synchronisators; nach Herstellung der Verbin- 
dung kann die Maschine allmählich belastet werden. Die Wechsel- 
 
	        
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