Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
2926 Neuntes Kapitel. 
abgebildet. Sie besteht aus zwei Paar Elektromagneten AA’ und 
BB', die durch ein Joch @ aus weichem Eisen verbunden sind. In 
dem Hohlraum zwischen den Magnetpolen befindet sich ein Kupfer- 
cylinder M, der den Anker bildet. Zu gleichem Zwecke wurden 
auch massive Eisencylinder mit und ohne Kupfermantel benutzt. 
Die Beschreibung dieser Motoren wurde erst im Jahre 1888 ver- 
öffentlicht, nachdem inzwischen schon zwei andere Patente auf 
ähnliche Maschinen genommen waren, von denen das eine der 
Aktien-Gesellschaft Helios in Köln (Mai 1887) und das andere 
Borel & Paccaud in Genf (Februar 1888) gehörte. Im Mai 1888 
erschien dann das ausführliche Tesla’sche Patent über die Kraft- 
übertragung mittels Zweiphasenstroms, dem noch viele andere 
folgten; unter diesen ist das der Allgemeinen Elektricitäts- Gesell- 
schaft in Berlin und das von Haselwander in Frankfurt a.M. 
besonders hervorzuheben, die beide aus dem Jahre 1889 stammen. 
Wirklich brauchbare Drehstrommotoren hat jedoch wohl zuerst die 
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft gebaut, und zwar hauptsächlich 
auf Veranlassung ihres Chef-Ingenieurs v. Dolivo-Dobrowolsky. 
Die Entstehung eines Drehfeldes ist von Tesla durch Zeich- 
nungen dargestellt worden, von denen einige in Fig. 100 wieder- 
gegeben sind. NS bedeuten die Feldmagnete des Generators, dessen 
Anker mit zwei getrennten Spulen versehen ist. Das Magnetsystem 
des Motors besteht aus einem zertheilten Eisenring und ist von vier 
Spulen umgeben, von denen jedesmal zwei gegenüberliegende zwischen 
je zwei der vom Generator herführenden Leitungen geschaltet sind. 
Der Anker des Motors ist in der Figur weggelassen. Wenn der 
Anker des Generators die in der ersten Figur gezeichnete Lage ein- 
nimmt, so wirken die Feldmagnete nur auf die horizontale Spule 
inducirend. Diese sendet einen Strom durch die rechte und linke 
Spule des Magnetsystems des Motors, wodurch ein nach N gerich- 
tetes Feld erzeugt wird. Hat der Anker des Generators die in der 
zweiten Figur angegebene Stellung erreicht, so werden seine beiden 
Spulen inducirt. In Folge dessen werden sämmtliche Spulen des 
Motors erregt und erzeugen durch ihr Zusammenwirken ein Feld in 
der Richtung des geneigten Pfeiles. Erreicht der Anker des Gene- 
rators die dritte Stellung, so sind nur die obere und die untere 
Spule des Motorankers in Wirksamkeit und erzeugen ein Feld von 
horizontaler Richtung u. s. w. Das Feld des Motors rotirt also mit 
gleicher Geschwindigkeit, wie der Anker des Generators. 
      
    
  
  
   
   
     
  
  
   
     
  
  
  
  
   
    
  
  
  
   
    
   
    
  
   
  
  
  
  
	        
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