18 Erstes Kapitel.
Zusammenhang mit dem benachbarten Theilchen aufgehoben wird,
so hätten wir eine unterbrochene Linie sehr kleiner Magnete (Fig. 3),
von denen keiner eine magnetische Anziehung oder Abstossung in
die Ferne ausüben kann, weil die beiden entgegengesetzten Pole
jedes Theilchens von einem äussern Punkte, auf den eine Wirkung
ausgeübt werden soll, fast gleich weit abständen, und folglich die
beiden entgegengesetzten Kräfte im Gleichgewicht wären. Indem
wir jedes Theilchen also soweit drehen, dass es mit den benach-
barten den Zusammenhang verliert, haben wir vollständig die Fern-
wirkung unserer Kette zerstört. Wenn wir nur einige der Theilchen
drehen oder alle nur um einen sehr kleinen Winkel, so dass die
magnetische Kette nicht vollständig unterbrochen wird, so wird der
Magnetismus der ganzen Kette zwar geschwächt, aber nicht voll-
ständig zerstört. Wir können unsere magnetische Kette dadurch
wiederherstellen, dass wir jedes Theilchen in seine ursprüngliche
Lage zurückdrehen, und da dies Verfahren zu mühsam ist, als dass
es mit der Hand ausgeführt würde, so können wir es augenblicklich
dadurch vollziehen, dass wir unsern Magnet wieder unter das Papier
legen, so dass die bestimmte Kraftlinie, welche der Kette der Theil-
chen entspricht, wieder durch sie hindurchgeht und jedes Theilchen
wieder in die tangentiale Richtung zieht. Hierdurch kommen ent-
gegengesetzte Pole wieder zur Berührung und heben so einander
auf, mit Ausnahme der beiden freien Pole an den Enden der Kette.
Nach der modernen Theorie des Magnetismus, wie sie von
Weber, Wiedemann, Hughes, Ewing und andern entwickelt
ist, tritt das, was hier bei einer Kette von Eisenfeilspähnen be-
schrieben ist, wirklich in einem Eisen- oder Stahlstück ein, während
es magnetisirt wird. Nach dieser Theorie ist jedes Eisen- oder
Stahlmolekül ein vollständiger Magnet; es ist an einem Ende mit
einer bestimmten Quantität magnetischer Masse des einen Zeichens
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