Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Zehntes Kapitel. 
Einphasenmotor. — Allgemeine Beschreibung seines Verhaltens. — 
Theorie des Einphasenmotors. — Nutzen der Selbstinduktion. — 
Kurve für die Zugkraft. — Praktische Beispiele. — Vorrichtungen 
zum Angehen. 
Bringt man in ein oscillirendes Feld, das ein einphasiger Wechsel- 
strom erzeugt, einen Anker mit kurzgeschlossener Wicklung, so bleibt 
er in Ruhe, so lange er sich selbst überlassen ist. Versetzt man 
ihn jedoch durch eine äussere Kraft in immer schnellere Drehung, 
so läuft er von einem bestimmten Augenblicke an von selbst; die 
Geschwindigkeit steigt dabei noch allmählich an, bis der Sy nchrenn 
nahezu erreicht ist. Die Maschine kann alsdann belastet werden und 
läuft ohne Störung als Motor weiter. Diese Erscheinung, dass der 
einmal in Gang gesetzte Anker eine Zugkraft im Sinne der Drehung 
ausübt, lässt sich auf folgende Weise erklären. 
Die Kraftlinien des oscillirenden Feldes mögen vertikal verlaufen, 
und eine bestimmte Windung des Ankers, die eine Fläche Q ein- 
schliesst, bilde zu einer gewissen Zeit mit der Richtung der Kraft- 
linien den Winkel #. Bezeichnet alsdann B die maximale Induktion, 
so wird zur Zeit t ein Induktionsfluss von der Stärke BR sin «a sin ß 
die Windungsfläche durchsetzen, wenn man den Ausdruck Ir Nt 
mit @ bezeichnet. Die elektromotorische Kraft, die in Folge dessen 
in der Windung entsteht, ist gleich 27 NBQ sin ß eos ax 10-8 Volt; 
sie erzeugt einen Strom, dessen Stärke von dem Widerstande und 
der Selbstinduktion der Spule abhängt. Nehmen wir zunächst an, 
die Windung besitze keine Selbstinduktion, sondern nur Widerstand, 
so hat der Strom dieselbe Phase, wie die elektromotorische Kraft; 
in der graphischen Darstellung (Fig. 114) steht der Radius Vektor 
der Stromstärke OI also senkrecht auf dem Radius Vektor der In- 
duktion OB. Das Maximum der Stromstärke beträgt dabei
	        
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