Full text: Elektrische Kraftübertragung

Elftes Kapitel. 
Die Leitung. — Beziehung zwischen Anlagekapital und Energie- 
verlust. — Günstigste Betriebsbedingungen. — Beziehung zwischen 
Kupfergewicht einerseits und zwischen Energie, Entfernung, Span- 
nung und Wirkungsgrad anderseits. — Phasenregler. — Kupfer- 
gewicht bei verschiedenen Uebertragungssystemen. — Leitungs- 
material. — Spannung und Durchhang der Leitungen. — Isolatoren. 
— Verbindungen. — Blitzableiter. 
Bei jedem ausgedehntern System der elektrischen Kraftüber- 
tragung bildet die Leitung einen wesentlichen Faktor, der sowohl 
auf die Anlage-, als auch auf die Betriebskosten einen grossen Ein- 
fluss ausübt. 
Wir haben hierbei zwei Fälle zu unterscheiden: in dem einen 
wird die Energie von einer Centralstation nach einer grossen Zahl 
von Arbeitsplätzen durch ein ausgebreitetes Leitungsnetz übertragen, 
während im andern Falle die gesammte Energie durch ein Paar 
Leiter ohne weitere Verzweigung nach einer einzigen Empfangs- 
station geleitet wird. Ein Beispiel für die erste Art der Kraftüber- 
tragung bietet eine elektrische Centrale, die die Lampen und Motoren 
einer Stadt mit Strom versorgt; das zweite System kommt dagegen 
zur Anwendung, wenn die Energie von einem abgelegenen Orte auf 
beträchtliche Entfernung nach einem Platze zu übertragen ist, wo 
man sie mit grösserm Vortheil benutzen kann. In beiden Fällen 
unterliegen jedoch die Anlagekosten für die Leitungen und die 
laufenden Ausgaben für die Energie, die als Wärme in der Leitung 
verloren geht, gewissen Bedingungen, die einander widersprechen. 
Denn um an Energie zu sparen, muss man Leiter von niedrigem 
Widerstand, also von grossem Querschnitt verwenden. Hierdurch 
werden aber die Anlagekosten sehr gross; denn diese wachsen mit 
dem Querschnitt der Leiter. Bei jedem System der elektrischen 
Kraftübertragung muss es daher wenigstens einen besondern Leitungs- 
querschnitt geben, für den die Summe der Zinsen der Anlagekosten 
Kapp, Elektr. Kraftübertragung. 2. Aufl. 19 
 
	        
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