Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
Schuckert’sche Dynamomaschinen. 3921 
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das Beleuchtungsnetz bestimmt ist. Das Magnetsystem besteht hier 
aus einem horizontalliegenden Stück, welches die Wicklung trägt 
und an jedem Ende mit einem Polschuh versehen ist. Die Innen- 
flächen der Polschuhe bilden einen fast geschlossenen Cylindermantel, 
der nur oben und unten durch einen kleinen Zwischenraum unter- 
brochen ist. In diesem Hohlraum rotirt der als Gramme’scher 
Ring gewickelte Anker. Da der Motor nur für geringe Kraft- 
leistungen bis zu 1 P bestimmt ist, konnte man die Ankerwelle in 
nur einem Lager laufen lassen, welches von einem die beiden Pol- 
schuhe verbindenden Querstück getragen wird. Das Magnetsystem 
und die Grundplatte sind aus einem Stück gegossen; der Elektromotor 
nimmt äusserst wenig Platz ein und kann überall leicht aufgestellt 
werden. 
Schuckert’sch a Dynamomaschinen. — Die Firma Schuckert 
& Co. baut schon seit dem Jahre 1876 die bekannten Flachring- 
Dynamomaschinen. Das Feld derselben bilden zwei oder mehrere 
hufeisenförmige Magnete, welche mit gleichen Polen einander zuge- 
kehrt sind und zwischen denen der Ring um die den Magnet- 
schenkeln parallele Achse rotirt. Die Kraftlinien treten hier also in 
einer zur Achse parallelen Richtung in den Anker ein, und die von 
der Achse aus radial verlaufenden Theile der Ankerwicklung sind 
der Sitz der elektromotorischen Kraft der Maschine. Diese Anord- 
nung hat vor den üblichen Cylinder- und Trommelankern den Vor- 
theil, dass bei verhältnismässig geringer Umdrehungszahl bereits 
eine hohe lineare Geschwindigkeit der Ankerdrähte erzielt wird. 
Ferner ist ein Schleifen der letztern an den Polflächen durch die 
fast unvermeidlichen, senkrecht zur Achse erfolgenden Schwankungen 
der Welle ausgeschlossen. Fig. 140 bringt die Ansicht einer vier- 
poligen Maschine dieses Systems. Die Magnete sind mit der Grund- 
platte, den Ständern und den Traversen durch starke Verschrau- 
bungen zu einem festen Ganzen vereinigt. An die Ständer sind die 
Lager angegossen, in deren Schalen aus Weissmetall die langen 
Zapfen der stählernen Ankerachse laufen. Der Ankerkern ist aus 
dünnen Scheiben schwedischen Eisens hergestelit und gut zertheilt, 
sodass ein Entstehen von Foucault’schen Strömen ausgeschlossen 
ist. Bei kleinern zweipoligen Maschinen ist der Anker ohne weiteres 
seitwärts herauszunehmen; bei den grössern mehrpoligen ist das 
Maschinengestell durch eine Schnittfläche derartig getheilt, dass zu- 
erst die obere Hälfte abgenommen und sodann der Anker entfernt 
Kapp, Elektr. Kraftübertragung. 2. Aufl. DE 
 
	        
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