Einheit der magnetischen Feldstärke. 95
jedes Quadratcentimeter der Kugeloberfläche 5 Kraftlinien hindurch-
gehen. Nun ist die ganze Kugeloberfläche vom Radius r gleich 4 rr?,
und folglich die gesammte Anzahl der Kraftlinien, die von dem Pol M
ausgehen:
I
y2
Wenn der Pol P statt der Stärke M die Stärke Eins hätte, so
wäre die gesammte Anzahl der Kraftlinien offenbar 47, und wir
finden auf diese Weise eine zweite Definition für den Einheitspol:
es ist dies ein Pol von solcher Stärke, dass 4r Kraftlinien von ihm
ausgehen. Diese Definition würde offenbar mit der folgenden identisch
sein: Der Einheitspol bringt in der Einheit der Entfernung die Einheit
der Feldstärke hervor.
Bisher haben wir nur über Magnete gesprochen und über die
mechanischen Kräfte, welche von ihnen ausgeübt werden. Es ist
nun nöthig, die Beziehung zwischen einem elektrischen Strom und
der mechanischen Kraft zu untersuchen, welche dieser ausübt, wenn
er in ein magnetisches Feld gebracht wird. Wie vorher, bilden ex-
perimentelle Thatsachen die Grundlage unserer Untersuchungen. Es
sei « in Fig. 5 der Querschnitt eines Drahtes, der vertikal durch: die
Fläche des Papiers geht. Es möge in dem Drahte ein Strom fliessen.
Wenn wir in der Nähe des Drahtes Eisenfeilspähne auf das Papier
streuen, so ordnen sich diese in koncentrischen Kreisen um denselben
an, und wenn wir das Papier längs dem Draht verschieben, so finden
wir stets dasselbe Resultat. Aus diesem Versuch schliessen wir, dass
der Draht in seiner ganzen Länge von kreisförmigen Kraftlinien oder,
wie man oft sagt, von einem magnetischen Wirbel umgeben ist.
Wenn wir einen langen dünnen Magnet parallel zum Draht auf-
hängen, so dass sich sein unteres Ende frei über der Papierober-