Full text: Elektrische Kraftübertragung

  
Idealer Motor. 35 
dem oben Gesagten geht hervor, dass der von dem Element aus- 
gehende Strom, welcher durch den Schlitten fliesst, eine Kraft er- 
zeugt, welche diesen auf den Stäben parallel zu sich selbst zu ver- 
schieben sucht. Diese Kraft kann man nutzbar machen, indem man 
ein Seil an dem Schlitten befestigt, welches, über eine Rolle gehend, 
ein Gewicht heben kann. Wir haben damit den einfachsten Fall, 
wie man elektrische Energie in mechanische umsetzen kann. So- 
bald sich der Schlitten bewegt, schneidet er Kraftlinien, und hier- 
durch wird ein Unterschied des Potentials an seinen Enden hervor- 
gerufen, oder mit andern Worten, der Schlitten wird der Sitz einer 
elektromotorischen Kraft. Eine kurze Ueberlegung zeigt, dass diese 
elektromotorische Kraft die entgegengesetzte Richtung haben muss, 
wie die des Elements. Denn wäre dies nicht der Fall, so würde der 
ursprüngliche Strom durch die Entstehung der zweiten elektromotori- 
schen Kraft vergrössert; die elektrische und die mechanische Energie 
würden beide zunehmen, was sich nicht mit dem Princip von der 
Erhaltung der Kraft verträgt. Wenn in einem Schliessungskreise 
zwei elektromotorische Kräfte wirken, so ist der Strom, welcher aus 
ihrer vereinigten Wirkung hervorgeht, proportional ihrer Summe. Da 
in diesem Falle die elektromotorische Kraft des Schlittens derjenigen 
des Elements entgegengesetzt ist, so müssen wir sie als negativ be- 
trachten, also als eine .elektromotorische Gegenkraft. Die Resultante 
der elektromotorischen Kräfte des Stromkreises ist folglich E— e, 
wenn E die elektromotorische Kraft des Elements und e die des 
Schlittens bedeutet. Den resultirenden Strom findet man folglich 
dadurch, dass man E—e durch den Gesammtwiderstand des 
Schliessungskreises dividirt. Bewegt sich der Schlitten auf den 
Stäben, so wird dieser Widerstand offenbar stets grösser oder 
kleiner, je nach der Richtung, in welcher die Bewegung stattfindet. 
Um die Aufgabe durch die Einführung eines variablen Widerstandes 
nicht unnütz zu kompliciren, nehmen wir an, dass die Stäbe so 
dick sind, dass sie keinen nennenswerthen Widerstand besitzen. In 
diesem Falle wird der gesammte Widerstand nur aus der Summe der 
Einzelwiderstände von Schlitten, Verbindungsdrähten und Element 
bestehen. Er sei, wie vorhin, gleich w. Nach dem Ohm’schen 
Gesetz ist die Stromstärke alsdann 
  
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