Typen von Feldmagneten und Ankern. 93
Forderung zu erfüllen, bestimmen wir zuerst die Beziehung zwischen
der Anzahl der Kraftlinien und den konstruktiven Daten der Maschine.
Zu ihnen gehört die erregende Kraft, d.h. das Produkt aus den
Drahtwindungen des Magnets und dem magnetisirenden Strom,
welcher durch den Draht fliesst. Man rechnet die erregende Kraft
gewöhnlich nach Amperewindungen und hat experimentell und theo-
retisch bewiesen, dass die Art, in welcher das Produkt sich zu-
sammensetzt, ganz gleichgültig ist. Man kann eine grosse Anzahl
Windungen von feinem Draht und eine geringe Stromstärke oder
wenige Windungen dicken Drahts und eine hohe Stromstärke haben:
die Wirkung ist stets dieselbe, wenn das Produkt aus der Zahl der
Ampere und der der Windungen gleich ist. Der Versuch zeigt
ferner, dass die im Anker hervorgerufene elektromotorische Kraft
für geringe Magnetisirungsgrade der erregenden Kraft X der Feld-
magnete nahezu proportional ist; und da die elektromotorische Kraft
immer der Feldstärke z proportional ist, so ist in diesen Fällen
z auch proportional X. Wir können diese Beziehung dadurch mathe-
matisch darstellen, dass wir den Begriff des magnetischen Widerstandes
einführen. Hiernach giebt es in jedem magnetischen Kreise eine
passive Kraft, welche sich der Entstehung von Kraftlinien widersetzt,
und die Anzahl von Kraftlinien, welche hervorgerufen wird, ist gleich
dem Quotienten aus magnetisirender Kraft und magnetischem Wider-
stande. Wenn wir den letztern mit R bezeichnen, so haben wir
aa» 93
>= (23)
Diese Formel ist streng richtig, wenn es uns gelingt, für jeden
Magnetisirungsgrad den magnetischen Widerstand zu bestimmen.
Für geringe Grade der Magnetisirung ist der Widerstand nahezu
konstant, und in diesen Fällen existirt eine einfache Proportionalität
zwischen 2 und X; für höhere Magnetisirungsgrade wächst der
Widerstand, und die Beziehung zwischen 2 und X wird komplicirter.
Zuletzt erreicht man eine Grenze, über welche hinaus wir die Feld-
stärke nicht mehr vergrössern können. In diesem Falle ist der
magnetische Widerstand unendlich gross geworden: man sagt als-
dann, der Magnet ist gesättigt.
Die Beziehungen, die zwischen der magnetisirenden Kraft und
dem magnetischen Moment bestehen, sind für den Fall von Stab-