Full text: Elektrische Kraftübertragung

     
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
  
  
278 Zehntes Kapitel. 
linien eines oscillirenden Feldes, so stellt sie sich bekanntlich zu den 
Kraftlinien parallel. Dieser Unterschied zwischen unserer Theorie 
und der Erfahrung rührt von der Annahme her, dass die Spule 
keine Selbstinduktion besitzen soll. Lassen wir diese Voraussetzung 
fallen, so erfährt der Strom in Folge der Selbstinduktion eine Phasen- 
verzögerung, und der Radins Vektor OI der Stromstärke (Fig. 114) 
steht nicht rechtwinklig auf OB, sondern bleibt hinter dem der 
elektromotorischen Kraft um den Winkel % zurück; er fällt also 
nach OI,.. Das Drehungsmoment zur Zeit t ist daher nicht mehr 
dem Ausdruck sin a cos«a, sondern der Grösse sin « cos (p— a) pro- 
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d 
Fig. 115. 
portional. Der Mittelwerth seiner Wirkung während einer vollen 
Periode ist daher 
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N | sin @ cos (P—e) da=n Nsingp 
o 
proportional. Es wirkt also ein Drehungsmoment auf die Spule, 
deren Windungsfläche sich in Folge dessen in die Richtung des 
Feldes einzustellen sucht. 
Man sieht leicht, dass dies Drebungsmoment bei einem wirk- 
lichen Anker, dessen gesammte Oberfläche mit Spulen bedeckt ist, 
auf der einen Hälfte nach rechts und auf der andern nach links zu 
drehen sucht; es übt also keine Wirkung aus, so lange der Anker 
in Ruhe bleibt. Ist der Widerstand der Ankerwicklung klein, ihre 
Selbstinduktion dagegen ziemlich gross, so bildet p offenbar nahezu 
einen rechten Winkel; das Maximum des Ankerstroms tritt daher 
ganz kurze Zeit vor dem Maximum der Feldstärke auf, und sämmt- 
liche stromdurchflossene Leiter des Ankers wirken dem Felde ent- 
  
 
	        
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