Kupfergewicht. 305
Denn durch Vereinigung der beiden Drähte haben wir die Potential-
differenz zwischen den beiden andern auf den Y&fachen Betrag des
frühern Werthes gesteigert und, um der anfangs aufgestellten Be-
dingung zu genügen, müssen wir mit der Gesammtspannung herunter-
gehen. Hieraus ergiebt sich eine erhebliche Steigerung des Kupfer-
gewichts der Leitung. Die Rechnung soll nicht in ihren Einzel-
heiten mitgetheilt werden; es möge das einfache Resultat genügen,
dass bei diesem System 2,9 mal soviel Kupfer nöthig ist, wie bei
Gleichstrom.
Bei Dreiphasenstrom in Sternschaltung ist die maximale Span-
nungsdifferenz zwischen zwei Drähten augenscheinlich
je z =BV3,
wenn E die maximale Spannung eines der Ströme ist. Die ent-
sprechende Uebertragung mittels Gleichstroms müsste daher mit der
Spannung &yY3 betrieben werden, und ist / die zugehörige Strom-
stärke, so wird die übertragene Energie I/Ey3. Bezeichnet man
die Stromstärke in jeder Leitung des Dreiphasensystems mit i, so
3
ist die übertragene Energie gleich TE Es muss daher
—YyS
sein. Ist W und w der Widerstand eines Leiters bei Gleichstrom
und bei Dreiphasenstrom, so wird für gleichen Energieverlust in
jeder Leitung
2 Wale 90012.
Da nach der obigen Gleichung
32 — 272
ist, so muss auch W=w sein. Für beide Systeme ist daher ein
Draht vom gleichen Querschnitt zu benutzen. Da wir beim Drei-
phasenstrom drei und beim Gleichstrom nur zwei Drähte nöthig
haben, so verhalten sich die entsprechenden Kupfergewichte wie 3:2.
Wenden wir die Dreiecksschaltung beim Dreiphasenstrom an, so führt
eine ähnliche Untersuchung zu demselben Ergebnis.
Kapp, Elektr. Kraftübertragung. 3. Aufl. 20