Magnetisches Moment.
al
motorische Kraft der Zahl der in der Sekunde von jedem Draht
geschnittenen Kraftlinien proportional ist. Sie ist natürlich auch
der Anzahl der Drahtwindungen auf der Spule proportional.
Schieben wir den Magnet in die Spule, so beobachten wir einen
Widerstand, der einen Aufwand von mechanischer Energie erforder-
lich macht, deren Grösse dem Produkt aus Stromstärke und elektro-
motorischer Kraft proportional ist. Dieser Widerstand und die
mechanische Energie, die nöthig ist, um ihn zu überwinden, sind
um so grösser, je kleiner der elektrische Widerstand der Spule ist,
vorausgesetzt, dass alles übrige gleich bleibt. Wenn die Spule offen
ist, so dass kein Strom entstehen kann, so giebt es auch keine Kraft,
die der Bewegung des Magnets entgegenwirkt.
Um zu untersuchen, wie durch die Bewegung eines Leiters in
einem magnetischen Felde eine elektromotorische Kraft entsteht,
nehmen wir den einfachsten Fall an, nämlich ein gleichförmiges Feld,
dessen Kraftlinien wir uns vertikal verlaufend denken. Zwei metal-
lische Stäbe sollen horizontal in gleicher Entfernung und zu einander
parallel befestigt sein, und ein dritter Stab, welchen wir den Schlitten
nennen wollen, liege rechtwinklig über jenen ersten Stäben und be-
wege sich immer parallel zu sich selbst, aber so, dass er jene stets
berührt. Sobald der Schlitten in Bewegung gesetzt wird, entsteht
eine Potentialdifferenz an seinen Enden, welche bewirkt, dass Elek-
trieität von der Stelle höhern Potentials zu derjenigen niedrigern
Potentials fiesst. Dieser Strom kann wirklich beobachtet werden,
wenn die Stäbe mit einem Galvanometer verbunden sind. Es sei
die Entfernung der Stäbe, » die Geschwindigkeit des Schlittens und
F die Feldstärke. Alsdann ist Flv die Potentialdifferenz zwischen
den Stäben oder die Anzahl der Kraftlinien, die der Schlitten in der
Sekunde schneidet. Wenn die Entfernung der Stäbe ein Öentimeter,
die Geschwindigkeit ein Centimeter in der Sekunde beträgt und die
Feldstärke gleich Eins ist, so erhalten wir die Einheit der elektro-
motorischen Kraft. Wir definiren deshalb als Einheit der elektro-
motorischen Kraft diejenige, welche entsteht, wenn der Leiter sich so
in einem magnetischen Felde bewegt, dass er in der Sekunde eine Kraft-
linie schneidet. Nehmen wir an, dass die Stäbe und das damit ver-
bundene Galvanometer gar keinen elektrischen Widerstand haben,
dass der Schlitten aber den Widerstand w hat, so ist nach dem
Ohm’schen Gesetz der während der Bewegung des Schlittens in
dem Kreis erzeugte Strom gleich