Gramme’scher oder Paeinotti’scher Anker. 65
Diese Art der Ankerwicklung hat ferner den grossen Vortheil,
dass fast die ganze Länge des Drahtes zur Erzeugung der elektro-
motorischen Kraft ausgenutzt wird, denn mit Ausnahme der Quer-
verbindungen an den Enden wirkt der ganze Draht. Dagegen hat die
Wicklung den Nachtheil, dass sie sich sehr schwer repariren lässt.
Wenn nämlich ein Isolationsfehler in einer der Spulen auftritt, so
Fig. 20.
muss man meistens einen grossen Theil des Drahts abwickeln, um
an die schadhafte Stelle zu gelangen, da die Spulen, besonders an
den Enden, in vielen Lagen übereinander liegen.
In dieser Beziehung ist der Gramme’sche oder Pacinotti’sche
Anker vorzuziehen. Hier ist ein kreisförmiger Eisenring, Fig. 20,
in einer fortlaufenden Schraubenlinie mit isolirtem Kupferdraht be-
wickelt, und gewisse Punkte desselben sind durch radial verlaufende
Drähte mit den Kommutatorsegmenten verbunden. Zwei Bürsten,
B, und B,, vermitteln die Verbindung zwischen dem äussern Strom-
kreis und dem Ankerdraht. Die Wirkung des Gramme’schen Ankers
lässt sich am besten mit Hülfe von Fig. 21 erklären, wo die Kraft-
Kapp, Elektr, Kraftübertragung. 3. Aufl. 5