Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

    
    
  
   
    
  
   
    
  
   
     
   
  
    
   
  
  
  
  
   
   
   
   
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
    
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
    
  
  
  
  
  
  
     
120 Multiplikator. Astatisches Nadelpaar. Kap. IX 
Um jedoch, falls es nötig sein sollte 
ringerem Widerstand arbeiten zu können, windet man nicht die ganze 
Länge des Drahtes hintereinander auf, sondern man legt den Draht 
doppelt und windet ihn dann auf, wodurch man also zwei genau neben 
einander herlaufende Drahtlängen erhält. Gesetzt, der Multiplikator 
hätte 15000 solcher Doppelwindungen. Die vier Enden dieser beiden 
Drähte wollen wir mit A, Usa, bezeichnen. Schliesst man den 
Kreis zwischen A. und RB, so hat man also .einen Multiplikator von 
15000 Windungen. Der daneben laufende Draht mit den Enden a, e 
bleibt dann unbenutzt. Verbindet man E mit a, und schliesst den 
Kreis zwischen A und e, so muss der Strom beide Windungen nach 
einander durchlaufen, man hat also einen Multiplikator von 30000 
Windungen. Verbindet man endlich A und a einerseits, E und e 
andererseits mit einander und schliesst den Kreis zwischen diesen, so 
teilt sich der Strom gleichmässig zwischen die beiden Windungen, man 
hat, also jetzt einen Multiplikator von 15000 Windungen und dem 
doppelten Querschnitt des Drahtes, also halb so grossem Widerstand, 
als wenn man nur einen Draht anwendet, und viermal geringeren 
Widerstand, als wenn man die zweite Anordnung trifft. Endlich kann 
man noch zwei Ströme durch die beiden Windungen in entgegen- 
gesetzte Richtungen leiten, und hat dann ein sog. Differentialgalvano- 
meter, ‘wie es z, B. in dem in Fig. 45 schematisch dargestellten 
Versuche von Edlund angewandt ist. 
$ 58. Wenn ein Strom auf eine M 
die Nadel eine Stellung ein, welche die Resultirende ist aus der Wir- 
kung des Stromes und der Wirkung des Erdmagnetismus. Wäre es 
also möglich, die Wirkung des Erdmagnetismus aufzuheben, oder 
wenigtens bedeutend zu verringern, so müsste die Empfindlichkeit des 
Multiplikators in demselben Masse wachsen. Dies ist nun in der Tat 
möglich. Verbindet man nämlich zwei gleich starke Magnetnadeln 
so mit einander, dass ihre gleichnamigen Pole nach entgegengesetzten 
Richtungen gekehrt sind, so kann der Erdmagnetismus gar keine 
Richtkraft auf dieselben ausüben. Eine solche Verbindung nennt man 
ein astatisches Na delpaar, weil es keine durch den Erdmagnetismus 
bestimmte stabile Gleichgewichtslage hat. Hängt man ein solches Nadel- 
paar so in ein Multiplikatorgewinde ein, dass die eine Nadel oberhalb, 
die andere innerhalb der Windungen hängt, so werden beide Nadeln 
durch den Strom in gleichem Sinne abgelenkt, wie dies nach der 
Ampere’schen Regel (8. $ 20) leicht einzusehen ist, Ein solcher 
Multiplikator muss also eine ganz ungemeine Empfindlichkeit haben. 
‚ mit einem Drahte von ge- 
agnetnadel wirkt, so nimmt 
  
  
  
  
	        
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