Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

182 Wahl der Kette. Kap. XII. 
(Die Feder wird dabei festgestellt, damit sie nicht spiele.) Am posi- 
tiven Pole entsteht durch das ausgeschiedene Jod ein blauer Fleck. 
Beim Gebrauche des Apparates muss natürlich der primäre Strom 
stets dieselbe Richtung haben, wie in diesem Versuch. Man mache 
sich daher zur Regel, stets die Klemme a (Fig. 48) mit dem Zink, 
die Säule g mit der Kohle, dem Platin oder Kupfer zu verbinden. 
Zum Ingangsetzen des Induktoriums kann man sich eines Daniell- 
schen Elementes bedienen, . welches vollkommen genügt, hinreichend 
starke Induktionsströme zu erzeugen. Zwei Daniell’sche Elemente 
hintereinander anzuwenden, bietet gar keinen Vorteil, da bei dem ge- 
ringen Widerstande der primären Spirale dadurch gar keine Strom- 
verstärkung erzielt wird (Vgl. $ 38). Im Gegenteil tut man vielmehr 
gut, dem Elemente etwas grössere Dimensionen zu geben, als diese 
gewöhnlich zu haben pflegen, damit sein Widerstand möglichst gering 
sei. Auch die Chromsäure-Elemente in ihren verschiedenen Formen, 
2. B. die Winkelzellen-Elemente (s. S. 27) sind zum Betrieb der In- 
duktorien bequem, ebenso die Noö’sche Sternsäule ($ 74). Von diesen 
kann man, wenn es auf sehr starke Wirkung ankommt, zwei hinter- 
einander schalten, da ihr innerer Widerstand sehr klein ist. Sollte 
man in einzelnen Fällen mit den so erzeugten Strömen nicht aus- 
reichen, so würde man, da ein Grove’sches oder Bunsen’sches Ele- 
ment zu viel Unbequemlichkeiten bietet, am besten ein sogenanntes 
Flaschenelement von Grenet (s. S. 45) benutzen, oder auch mehrere 
derselben, die man wegen ihres geringen Widerstands hinter einander 
schalten kann, ohne dass daraus ein Verlust an Stromstärke erwächst. 
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$ 84. Duchenne empfahl, sich bei der Erregung der Muskeln 
lieber des in der primären Rolle erzeugten Extrastromes, bei der 
Erregung der sensiblen Nerven lieber der in der sekundären Spirale 
erzeugten Induktionsströme zu bedienen. Wenn Duchenne glaubte, 
dass eine Verschiedenheit zwischen beiden Arten von Induktionsströmen 
bestehe, vermöge deren der Extrastrom geeigneter sei, die Muskeln, 
die Ströme der sekundären Spirale geeigneter, die sensiblen Nerven 
zu erregen, so war dies ein Irrtum. Alle Ströme, sie mögen erzeugt 
sein, auf welche Weise immer, sind ihrer Natur nach stets gleich. 
Verschiedenheiten der physiologischen Wirkung können stets nur ver- 
anlasst sein durch Verschiedenheiten der Stärke und der Geschwindig- 
keit, mit der sich diese ändert. Der Grund der Verschiedenheit, 
welche Duchenne beobachtete, ist aber nur in zufälligen Umständen 
zu suchen, welche in dem Bau seines Apparates begründet sind. Die 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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